„The Red Star“ # 2 ist ein beachtlicher Comic. Das dicke Papier macht aus dem über 200 seitigem Hardcover ein mächtiges Werk, das beim Lesen wunderbar schwer in der Hand liegt. Waren es auf den ersten Seiten des ersten Bandes noch die wunderbaren Rendering-Bilder mit Sowiet-Attitüde, so bestimmte später ein mystisch/esoterischer Flair die Story.

Band zwei „Nokgorka“ fokussiert seinen ersten Teil auf ein junges Mädchen, das im Kriegsgebiet lebt. Getrieben von der Pflicht, den Vater vor dessen Abfahrt an die Front noch zu treffen, schlägt sie sich durch die Feindeslinien, muss einige Feinde töten und sinniert dabei seitenweise über das Leben, das Kämpfen und den Tod. Doch wo sich Band zwei zuerst nach einer völlig eigenständigen Geschichte aus der Red Star Welt. Im zweiten Teil des Buches stoßen dann bekannte Personen aus Band eins dazu. Dadurch ergibt der sich etwas in die Länge ziehende Teil plötzlich einen Sinn und zusammen ergibt sich eine ungewöhnlich langatmig erzählte Geschichte um Liebe und Verantwortung.

Ungewöhnlich ist nicht nur das Erzähltempo, vor allem beeindruckend sind die vielen erzählenden Splashpages, die gerne auch beide Seiten einnehmen. Neben einfach nur großen Panels gibt es die durch die mitten im Bild stehenden Texte belebten Doppelseiten. Da wird aus einem Bild durch manchmal fast schwülstig anfühlenden Text eine Bewegung, ein Umschwenken von einer Idee zu einer Anderen. Das muss man gelesen und gesehen haben, um es nachvollziehen zu können.

„The Red Star“ ist beeindruckend. Völlig verlangsamt scheint dieser Comic nicht zeitgemäße Pfade zu beschreiten. Im letzten Kapitel nimmt die Geschichte dann auf einmal so richtig Fahrt auf, bringt einen weiteren Bezug zum ersten Band und gibt der Story eine neue Richtung.

Die vielen Extras wie Skizzen und weiter führende Buchempfehlungen machen aus einem für sich alleine genommenen nicht alltäglichen Comic einen Prachtband, den man sich auf jeden Fall anschauen sollte.

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