Der zweite Fantastische Vier Film kommt in die Kinos und mit ihm einer der schillernsten Figuren des Marvel-Universums: Silver Surfer. Einst gab Norrin Radd sein normales Leben um seine Geliebte Shalla Bal vor dem Tod zu retten. Galactus, der Weltenverschlinger, erschien über Radds Heimatplanet und wollte dessen Energie sich einverleiben. Unser Held bot sich als Herold an, um neue Welten zu suchen, die Galactus Hunger stillen sollten, um dadurch seine eigene Welt zu retten und Bals Leben zu schützen.

Seit dem heult sich der ewig verliebte durch das Marvel-Universum, tut unerträglich Gutes, kämpft immer mal wieder gegen seinen alten Meister und so weiter. Nun ist es für einen Held ganz ohne Unterhosen auch nicht leicht mit einem Surfbrett heroisch auszusehen. Trotzdem, oder gerade wegen seines weichen Kerns und seiner galaktischen Fähigkeiten, kennt den Surfer jeder Marvel-Fan.

Zeit also für eine entsprechende Comic-Würdigung des alten Surfers. Mit über 300 Seiten ist das Panini auch beeindruckend gelungen, würde denn der Inhalt stimmen. Aber da wird es problematisch. Die Bilder wirken esoterisch, Proportionen und Perspektiven stimmen häufig nicht, können aber gefallen. Ins Lächerliche rutschen die Bilder, wenn im Rund der Außerirdischen plötzlich Quark aus Star Trek auftaucht. Das könnte man eine Hommage nennen und würde bei einem leicht ironischen Grundton der Geschichte auch passen, hier ist es fehl am Platz.

Aber wo ist das weinende Sensibelchen Silver Surfer geblieben? Statt des vor Hingabe an Shalla Bal Dahinschmelzenden, vor Menschlichkeit platzenden Wohltäters haben wir hier einen knallharten Commander, der auch über Leichen zu gehen scheint. Da muss der altgediente Comicleser erst mal hart schlucken - sollte da ein Bösewicht die silberne Haut übergeworfen haben?

Nein, hier werden Kinder gesammelt, um die Welt zu retten - oder? Dabei bleiben die Eltern auf der Strecke, erleiden Verbrennungen und wissen vor lauter Sorge um die entführten Kinder nicht mehr ein oder aus. So treffen sich die Wahrsagerin Denise Walters und der unglaublich mächtige Archeron aufeinander, um dem Verbleib ihrer Kinder gemeinsam zu ergründen. Dabei bleibt Archeron verschlossen und undurchsichtig. Derweil werden die Kinder im Raumschiff des Silver Surfers geschult und deren Fähigkeiten weiterentwickelt. Was so einfach und vorhersehbar weitergehen könnte, wird durch einige nicht ganz so leicht durchschaubare Wendungen des Plots schon fast unnachvollziehbar. Es endet zuerst mit Action und dann einem Happy End.

Die Figur des Silver Surfers wird hier neu definiert, was die meisten Leser verwirren wird. Es ist ein Neubeginn und eigentlich eine neue Figur die hier ihre ersten Abenteuer erlebt. Diesen Comic muss man zwei Mal lesen, einmal um zu begreifen, dass es sich hier nicht um den alten Surfer handelt - dann sollte man eine Weile warten um dann erneut, ohne Erwartungen, eine völlig neue Figur mit altem Namen zu entdecken.

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