Nirod ist ein typischer junger Kerl mit typischen Problemen und einem typischen Leben. Er schummelt manchmal beim Kartenspielen und muss auf seinen jüngeren Bruder aufpassen – oder war das mit dem Aufpassen anders herum? Seine spitz zulaufenden Ohren sind vielleicht etwas spitzer als bei seinen Spielkameraden, aber dass er in einer Felsenstadt lebt, die nur mit Luftschiffen angefahren werden kann, ist in Katran nichts ungewöhnliches.

Nirod ist außerdem der Held dieser Geschichte. Und die hat was mit einer vor langer Zeit ausgefochtenen Schlacht zu tun. Doch davon weiß der Junge noch nichts, wie soll er auch, er ist doch der Held und muss sich erst einmal alles selbst zusammenreimen, was dem Leser schon auf den ersten Seiten angedeutet wird.

Es entwickelt sich eine gut erzählte Fantasy-Story mit ein wenig Magie, den Luftschiffen, den Bösen und den doch nicht ganz so bösen, Verrat und alter Schuld und so weiter. Nichts Neues aber solide zu Papier gebracht.

Jokers Zeichnungen sind zwischen Manga und und den originalen Ninja Turtels. Die Leserichtung ist deutsch und auch die Sprechblasen sind unserer Schreibweise angepasst. Das gibt eine angenehme Mischung aus fernost, deutschem Untergrund und amerikanischem Kult. Obwohl wir hier den ersten längeren Comic von Joker sehen, haben seine Bilder einen ausgeprägten Stil. Der Strich ist noch etwas zu breit, aber das kennen wir von der frühen Corben Sachen und der ist mittlerweile ja auch ein Meister geworden.

Das der Mangaleser am Ende des Bandes darauf hingewiesen wird, wie man einen deutschen Comic zu lesen hat, ist frech und zeigt eine unbekümmerte Weise mit Vorurteilen umzugehen. Und das ist nicht die einzige Stelle, an der es hier lustig wird. Dabei entstammt der Witz unserer heimischen Kultur und ist deswegen auch für ältere Leser nicht ungeeignet. Das Niveau einer 08/15 Soleil Fließbandproduktion hat Katran auf alle Fälle und ist dazu noch ein deutsches Eigengewächs.

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