An absolutely must have!!! Auf deutsch: Das Teil muss man haben!!! (Wir werden diese Beurteilung am Ende dieses Berichtes wiederholen, denn man kann es in diesem speziellen Fall nicht oft genug sagen). Alan Moore ist ohnedies schon einer der bekanntesten Comic-Autoren Americas. Ddieses Comic wird seinen Ruhm mehren.

In einem London der Jack-the-Ripper-Zeit mit vielen Luftschiffen und aberwitzigen Metallbauten wird von einem anfangs unbekannten Auftraggeber eine Gruppe besonderer Menschen versammelt. Die wahre Identität der einzigen Dame wird nur durch Indizien wie einem Halstuch und dem Namen ihres ehemaligen Gatten Harper angedeutet. An ihre Seite gesellen sich der Unsichtbare, Mr. Hyde, der Abenteurer Quatermain und Kapitän Nemo. Jede Figur hat einen gut herausgearbeiteten Charakter, der in der Story seinen Platz findet. Allein dieser Umstand verhilft diesem Comic zu seiner herausragenden Stellung – was eher kein Lob für die amerikanische Sprechblasen-Landschaft im Allgemeinen darstellt. Die Vorraussetzungen für ein außergewöhnliches Abenteuer sind vorhanden und der gewogene Leser wird nicht enttäuscht.

Die allgegenwärtigen Übertreibungen - wie die überzogenen Gewalt und die unmöglichen Bauten - werden in den bekannt unrealistischen Bildern O'Neills richtig schön visualisiert. Extremitäten machen sich fast selbständig. Die überdimensionierte Brust der Oberaufseherin (oder ist es die Puffmutter?) der Besserungsanstalt für Mädchen steht fast allein im Bild. An anderer Stelle segeln unzählige Arme, Beine und Torsi der bösen Scharen durch den Raum. Glücklicherweise ist die Story so phantastisch, dass es an keiner Stelle gewaltverherrlichent wirkt.

Für den einfachen Leser ist dieser Band schon eine einzige Freude. Für Besserwisser bieten die einzelnen Bilder gar Grund, seitenlange Traktate über die bildlichen und literarischen Zitate zu verfassen. So entdeckt man auf der ersten Seite (Panel 2) im Motiv auf der Zigarettendose das Bild eines bekannten Jugendstilzeichners. Im Internet gibt es zu jedem Teil des Sechsteilers eine langes Auflistung der Anspielungen – lesenswert aber leider nur auf englisch. A propos Sprache: Wenn sich die Akteure auf Französisch unterhalten, dann muss man das hinnehmen, denn diese fremdsprachlichen Passagen bleiben weitestgehend unübersetzt.

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