Obwohl es etwas ruhiger um die Kultserie "Akte X" geworden ist - der Kinofilmverschwand schon nach zwei Wochen aus den meisten Lichtspieltheatern - gibt es sie immernoch: Die Comics mit Fox und Dana. Viele Fernseh- oder Filmadaptionen leiden darunter, daß sich der Zeichner bei der zeichnerischen Chrakterisierung an die Darsteller halten muß. In den ersten als Alben erschienenen Abenteuern, wählte der Zeichner einen anderen Weg. Er verzichtete bewußt auf zu detaillierte Zeichnungen, reduzierte die Gesichter auf die wesentlichen Aspekte und konnte nun recht ungezwungen seine Protagonisten agieren lassen. Das verlieh den Geschichten Eigenständigkeit und befreite so das Akte-X-Comic aus den Fernsehadaptions-Fesseln, was den Comics gut tat.
Leider trennten sich nach rund 25 Heften der amerikanische Topps-Verlag und Zeichner Adlard. Die Zeichnungen bekamen danach den alten und gewohnten Stil anderer Fliessbandversionen erfolgreicher Fernsehserien - ausdruckslose Gesichter mit unpassendem Mimenspiel, groteske Körperhaltungen und designloser Umgebungen. Wer mit der etwas eigenwilligen Art Adlards leben kann, sollte sich die Alben zulegen.

Die Story in Nummer sechs heißt "Kobolde" und ist eine Mischung aus Mysterie und Psycho-Krimi.
Gibt es sie wirklich, die kleinen grünen Plagegeister, oder versucht eine gequälte Ehefrau mit billigen Tricks ihren Ehemann in den Wahnsinn zu treiben? Anders als in den Fernseh-Folgen wird hier eine fast eindeutige Antwort gegeben. Ein verunsichernder Schlußatz ist kein Ersatz für die Spannung erzeugende Ungewissheit des Originals.

Dazu gibts Infos rund ums Thema, eine Leserbriefseite mit den unvermeidlichen Leser- Zeichnungen.

Erfreulich ist die Veröffentlichungspolitik des Carlsen-Verlags, die bisher erschienen Hefte lassen sich alle über den Buchhandel nachbestellen.

Zusammen mit dem guten Papier bleibt ein eher positiver Gesamteindruck - wenn man nicht so auf die Zeichnungen achte

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