In einer ganzen Serie hat Tony Garth die "Macken" unserer "lieben Kleinen aufs Korn genommen: Altkluge Weisheiten von Nina Neunmalklug, das Geschrei von Thea Tobsucht oder aber die Schussligkeit von Ulla Ungeschick - all denen widmet Garth eine kleine Geschichte, die jeweils zu einem guten Ende findet, nämlich zur Einsicht, daß man eine kleine Schwäche auch loswerden kann.

Dabei verzichtet der Zeichner auf den erhobenen moralischen Zeigefinger. Die Wendung im Verhalten findet meist ganz unbemerkt, ganz natürlich statt, ohne Vorwürfe und Verhaltenstrainings. Das mag auch die Lehre aus seinen kleinen Hosentaschenheftchen sein, daß man nicht aus jedem geringfügigen Charakterdefekt ein psychologisches Problem basteln muß: Therapie ohne den Seelenklempner nur durch das "ganz normale" Leben!

Wehwehchen-Werner
"Werner tat immer etwas weh", so steigt Garth in die Ereignisse um den immer kranken, immer maladen, absolut hypochondrischen Werner ein.Der kleine Bub kann weder Fußball spielen, noch mit seinen Freunden Schwimmen gehen: Beulen, Mückenstiche und eine Schniefnase hindern ihn daran.
Kein Wunder: Die Mutter war immer, wenn Werner krank war, so enorm besorgt um ihn, alle Welt kümmerte sich um seine Schmerzen - und er durfte so viel Hühnersuppe essen, wie er mochte.
Als ihn aber die Lehrerin kurzerhand auch "krank" mit auf den Schulausflug in den Zoo nimmt, ändert sich das Wesen des Jungen grundlegend: Vor lauter neckenden Giraffen, hungrigen Elefanten, und wasserspritzenden Delphinen vergißt Werner ganz und gar, daß er eigentlich garnicht kräftig genug war, um mitzukommen. Und am nächsten Tag schon will er Sascha auf dem Bauernhof besuchen...

Robin Rüpel
Was sind das für Kinder, die immer rotzfrech sind, die auf alle pädagogischen Maßnahmen nur mit Hohn und Spott reagieren und sich von keiner Strafe beeindrucken lassen? Solche wie Robin! Egal ob nun der Nachbar, der Leher oder der Direktor, die Kassiererin im Supermarkt oder die Eltern vor ihm standen, Robin hatte stets ein freches Maul, zog Fratzen oder ließ Unverschämtheiten vernehmen. Katastrophale Tischmanieren und eine enorme Überheblichkeit rundeten das Bild des verzogenen Knaben ab. Bis... Ja, bis die Eltern mit Robin in den Tierpark gehen, wo sie ihn zum Essen mit Eddie und Elsa einladen.
Leider bemerkt Robin erst viel zu spät, daß es sich bei seinen Tischgenossen um zwei große Schimpansen handelt - die fast noch rüpeliger sind, als Robin.
Am schlechten Beispiel kann der Pennäler lernen, was es heißt, einen Rüpel wie sich selbst zu ertragen - und er gelobt Besserung... "Von morgen an! - Bääähhh!!!".

Schmuddel-Sascha
Wie sehr er sich auch bemühte: Sascha kam immer dreckig und schlampig daher. Auch wenn er sich morgens sauber wusch und anzog, kam er abends staubig und suddelig zurück. "Ich weiß auch nicht, es ist irgendwie so passiert", meinte er stets entschuldigend.
Tante Thea, eine ältere Dame mit sehr traditioneller Erziehungsmethode forderte von ihm, von jetzt an sauber und ordentlich zu bleiben - so konnte Sascha weder mit dem Hund spielen, noch mit Kurti, dem Nachbarsjungen: Er könnte sich dabei ja schmutzig machen!
Aber nicht nur das: Auch den Müll konnte Sascha nicht mehr nach draußen bringen und dem Vater auch nicht beim Komposthäufen helfen.
Als Thea im Garten von Ameisen "angegriffen" wurde, konnte sie vom nun ach so sauberen Sascha lernen: Ameisen bekommt man angeblich am besten los, wenn man sich im Dreck wälzt. Das tat Thea in ihrer Not - und so waren sie und Sascha gleichermaßen geheilt: Sascha spielte weitrhin und machte sich dabei auch ein wenig schmutzig, Thea aber ging frustriert und strotzend vor Dreck nach Hause.

Parnass wird in den kommenden Ausgaben alle zwölf bislang erschienenen "Kleine Monster"-Heftchen vorstellen. Im Frühjahr, so hat Carlsen angekündigt wird man die erfolgreiche Reihe mit sechs weiteren "Rotznasen" fortsetzen: Die Neuigkeiten von Polly Petze, Martin Munter und Charlotte Schüchtern werden wir natürlich umgehend nach Erscheinen veröffentlichen.

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