Alles Gute kommt wieder, egal ob Schlaghosen, Punk-Musik oder Prüderie, Nichts ist so richtig tot. Das gute alte Comic-Magazin mit jeder Menge Raumschiffen, wahren Helden und tollen Frauen gibt es wieder. Nur der Name hat sich geändert. Schwermetall heißt jetzt Frank Frazetta Fantasy Illustrated #1. Aber der Inhalt und das Konzept sind gleich geblieben. Gute Comics, viel Abwechslung und gute Aufmachung. Besonders im letzten Punkt übertrifft die Reinkarnation des zensur-geplagten Magazins seinen Ursprung. Knapp 90 Seiten feinsten 100 gr beitseits beschichteten Papiers (es glänzt, liegt gut in der Hand und lässt die Farben so richtig leuchten) tummeln sich nun zwischen dem kartonierten Umschlag.

Drinnen gibt es bekannte Kost von Richard Corben (der mit den dicken Dingern), elfisches von den Pinis (wer unsere Parnass manchmal liest, wird sie kennen), und bezauberndes von Mack.

Wahre Helden liefern sich in "Infernus Terra" blutige Kämpfe im Stil von Bisley und die Geschichte "Kleine Dinge" sieht ziemlich popig aus, hat aber eine erhobene-Zeigefinger-Pointe, die stört. Hellriders ist grafisch opulent und irgendwo zwischen Gulacy und McKie. Bis auf drei Geschichten handelt es sich um Fortsetzungen. Die schönen One-Pager von Mack in seiner Kabuki Geschichte machen es schwer, diese Seiten zu lesen. Ohnmächtige vor lauter Grafik ergibt man sich fast unweigerlich den Bildern. Aber auch das macht Spaß.

Der für deutsche Hefte hohe Anteil der Werbeseiten wird nur noch in der Zack erreicht. Aber im amerikanischen Superhelden Heftchen ist jede zweite Seite Werbung. Nun ja – andere Länder, andere Sitten. Aber da es sich ausschließlich um Genre eigene Werbung handelt, und nicht um Autos, Frauenhygiene oder Zigaretten, fast schon mehr Information als Werbung.

Es bleibt also bei feuchten Augen vor lauter Glück über endlich mal wieder etwas Abwechslung auf dem deutschen Comic-Markt.

Einzig die vielen Fortsetzungen sind vielleicht nicht jedermanns Geschmack und ein Relikt aus alten Tagen. Das hat sich das amerikanische Heavy Metal schon abgewöhnt. Da gibt es ähnlich dem Zack der letzten Tage immer eine längere abgeschlossene Geschichte und mehrere Kurzgeschichten drumherum. Aber das hat bei der Zack nicht geklappt und deren neues Leben lässt auch für Frank Frazetta Fantasy Illustred #1 hoffen.

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