Der Star-Zeichner Portacio tut mal wieder, was er augenscheinlich am liebsten macht: Horror. Was spätestens 1991 mit "The Legion of Night" bei Marvel angefangen hat, verwirklicht der mit den X-Men bekannt gewordene Zeichner nun im Avalon-Label des Image-Verlages mit der Serie "Stone".

Der Plot ist so neu nicht und stammt aus der Feder von Brian Haberlin: Mensch hat überirdische Fähigkeiten, weiß davon aber nichts, wird trotzdem in Kämpfe mit anderen unirdischen Wesen verwickelt.

In diesem Fall heißt der unglückliche Gerry Alan. Er ist Hauptdarsteller in einer Fernseh-Serie, in der er einen mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestatteten Abenteurer spielt. Dass das ganz seine Rolle ist, versucht ihm der Zwerg Rookie beizubringen. Er war schon Gerrys unsichtbarer Begleiter in dessen Kindheit. Logischerweise kann Gerry das Ganze nicht recht glauben.
Den Tikbalang ist das aber total egal. Nur interne Differenzen der Pferde-Menschen retten dem Helden das Leben. Im zweiten Teil lernen wir einen ganz schön verdorbenen Charakter kennen. Ranal ist so verdorben, dass ihn nur noch Bandagen zusammenhalten. Alles geht es um die Agimaten, Kristalle die Stone seine Macht geben.

Zeichnerisch kennen wir Portacio spätestens aus der Serie "Iron Man", die er mit der Nummer neun an Benjamin übergeben hat. Iron Man ist ein Mainstream-Heft, und so waren hier die Seiten meist hell und aufgeräumt. In Stone sind besonders die Horror-Sequenzen deutlich düsterer. Schwarz bestimmt das Bild und die Bildkanten werden schräg und ungenau.
Die Seitenaufteilung übernimmt in Stone die Rolle der Musik im Film. Ist die Handlung langsam oder spielt sie in der "realen" Welt, ist auch die Seitenaufteilung sauber und übersichtlich. Wenn es spannend wird und die Musik in Dissonanzen schwelgt, ändert sich das Bild in die Horror-Optik. Ein schönes Zusammenspiel zwischen Story und Zeichnungen, das dieses Comic aus der Masse hervorstechen lässt.

In den Collagen beweist dieses Heft, dass es auch witzig sein kann. Ein ganz normaler Einkaufszettel listet zum Beispiel Kaffee, Milch und eine Schrotflinte auf, auf dem Titelbild einer Fernsehzeitschrift wird die 33. Staffel Enterprise angekündigt und ein Vergelich der Symbole der Illuminaten mit dem des Internet-Providers AOL zeigt deutlich Gemeinsamkeiten.

Das Titelbild der Nummer zwei zeigt Stone gezeichnet von Anacleto, dessen Serie "Aria" nächsten Monat ebenfalls unter dem Label "Generation Comics" erscheinen soll. In Amerika war Stone so erfolgreich, dass die übliche Miniserie, die die Marktakzeptanz testen soll, von einer regulären Serie gefolgt wurde (und nicht wie bei nicht ganz so gut laufenden Titeln mit einer weiteren Mini-Serie).

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.