Pünktlich zum Kinostrat von Emmerichs Verwurstung pupertären Schreckens einer mittlerweile schön älteren Generation, veröffentlicht Carlsen das Comic zum Filmhelden.

Über den Charme von Reißverschlüssen in Monsterfilmen ist in diesen Tagen schon öfter geredet und geschrieben worden, High-Tech-Filme und bunte Comics können diesen Flair nicht vermitteln. Vermutlich wird eine von solch Nostalgie unbefleckte Käuferschicht das ganze auch ganz anders sehen, und das auch mit Recht. Verdrängen wir nun also die wehmütigen Gedanken an gefälschte Schülerausweise und harte Kinosessel und wenden uns vorurteilsfrei dem neuen Godzilla-Comic zu.

Der Name "Maguire" läßt ein Comic-Herz höher schlagen, doch leider textet der begandete Zeichner in diesem Fall nur. Die Zeichnungen übernimmt Brandon McKinney. Über die Bedeutung des Tuschers für die amerikanische Art und Weise, Comics zu produzieren, kann man sich bei "Godzilla" ein gutes Bild machen. Bei beiden veröffentlichten Geschichten im deutschen Heft zeichnet der selbe Zeichner, doch die Qualität der Bilder ist deutlich unterschiedlich. Der ersten Teil "Dramatisierung" zeichnet sich durch saubere und routinierte Bilder aus. Der gekonnte Strich verleiht den Zeichnungen zuweilen fast etwas eigenen Charakter. Insgesamt gut und brauchbar. Das ändert sich im zweiten Teil, "Blechschaden". Hier bekommen die Bilder des gleichen Zeichners die fragwürdige Qualität schnellgemachter Filmumsetzungen.

Die Story - eyh, es geht um Godzilla, reicht das nicht? Es taucht sogar Mecha-Godzilla auf (oder zumindest die neuzeitliche Umsetzung dieser Idee)! Die Guten (und Schönen) wollen die unschuldige Echse retten, die Militärs selbige vernichten - nicht inovativ aber bisweilen spannend. Was dem Nostalgiker wirklich fehlt, sind Kaugummireste im Polster.

Godzilla ist nicht der Comic zum Film, möchte aber natürlich im Fahrwasser des Films sein Geld verdienen. Zumindest der ersten Hälfte des Heftes wünschen wir nicht das selbe Schicksal wie dem Film.

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