Vor zwei Jahren berichteten wir vom damaligen "Comic Salon" in Erlangen, dass der Carlsen Verlag am Boden liege. Mit Knigge ging eine Ära Comicgeschichte. Aus dem dunklen Tal der Kiddie-Comics ist der Carlsen Verlag einem Phönix gleich aufgestiegen und bietet momentan das breiteste Angebot aller Verlage. Dabei wird auch die deutsche Szene nicht vergessen.

Mit Mabuse kommt eine Co-Produktion mit dem Zwerchfell Verlag dieser Tage in die Läden. Im ersten Heft der auf sechs Teile angelegten Serie, passieren einige seltsame Dinge.

In einem Atomkraftwerk überhitzt der Kern, zwei Unbekannte können den Gau verhindern. Nur: Wer waren die beiden Retter, wie kamen sie in das AKW und warum erscheint nach dem Zwischenfall auf allen Monitoren das Wort "Mabuse"? Wer ist dieser Mabuse? Körperlos kann er durch geschlossenen Türen gleiten, aber auch zwei Zugführer ermorden - wodurch er das Zugunglück von Eschede auslöst. Warum musste der alte Nazi Otto Keller sterben? Sieht Dr. Freund der Retterin aus dem AKW nur ähnlich, oder ist es die selbe Person? Fragen über Fragen.

Über die Story kann man noch nicht viel sagen, die muss sich erst einmal entwickeln. Die Zeichnungen sind O.K., nur die übertriebenen Extrem-Emotionen in den Gesichtern stören manchmal. Hier und da ist auch die Story von dieser Extrem-Krankheit befallen. Als Otto Keller im Dschungel Mabuse gegenübersteht, springt er wie ein junger Knabe durch die Hütte, später im Zug nach Deutschland kann er sich aus Altersschwäche kaum rühren: Sich widersprechende Extreme, in dieser Hinsicht also noch Entwicklungsbedarf. Die Verbindung einer fiktiven Story mit realen Katastrophen ist nicht neu aber trotzdem immer wieder diskussionswürdig.

Die Mittelseiten der sechs Hefte bilden jeweils Poster. Für Sammler ist die in Amerika schon lang eingeführte Idee der Mini-Serie sicher interessant und das Design Mabuses ist wirklich gelungen. Trotzdem ist Mabuse Nummer eins leider nicht der gelungene Start, der diesem engagierten Projekt zu gönnen gewesen wäre.

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