Es hat lang gedauert, aber jetzt rettet er wieder das Universum: Rocco Vargas! Aber Vorsicht! Torres liefert nicht eine weitere Episode des verwegenen Kämpfers, ähnlich eines neuen Staus Quo oder New Order Musik Albums, bei dem man schon im Vornherein weis, was einen erwartet. Torres ist leiser geworden. Nicht so subtil wie in "Der Engel von Notre Dame" aber die Richtung ist die selbe.

Das Universum ist mal wieder in Gefahr: Zeitgemäß ist es ein Computer-Virus, der die Welt an den Abgrund. Es ist immer wieder beeindruckend, wie Zeit-Themen die Sicht auf die Welt von Morgen bestimmen und erschreckend, wie schnell die Gegenwart die Zukunft einholt. Aber hier geht es auch um einen Teil Vergangenheit, schließlich ist die Erstveröffentlichung des Rocco Vargas Albums "Das Geheimnis des Zischlers" bei Carlsen fast 15 Jahre her. Dieser Fakt scheint auch bei Torres Einfluss auf seine Arbeit genommen zu haben. Diverse Zitate aus Klassikern der Sience Fiction Filme finden sich hier. Auf Seite 12 sehen wir das Innenleben von HAL aus 2001 - Odyssee im Weltraum oder das Thema mit den durch den Weltrum fliegenden Bäumen aus Lautlos im Weltraum. Auf Seite 41 lassen die Metabarone grüßen und der Scheick scheint ein Bruder der allwissenden Kree-Inteligenz aus dem Marvel-Universum zu sein. Da merkt man erst so richtig, wie die Zeit vergeht. Geblieben ist das Retro Ambiente. Bullige fliegende Autos und monumentale Bauten bestimmen das Bild. Aber Torres ist auch düsterer geworden. Der Folter und Abschlacht Klamauk ist durch die morbide Szenerie des Bösewichts Scheick mit seinen gehängten Vasallen getauscht worden.

Um was gehts? Wie immer wird hier nicht zu viel verraten. Der schon genannte Computer-Virus bedroht die Welt und Rocco kommt mit Hilfe seiner Freunde und einer Nachricht eines Verstorbenen einem totgeglaubtem Wissenschaftler auf die Spur. Am Ende lösen Rocco und seine Freundin das Problem im Einvernehmen mit den Autoritäten das Problem schnell und unkonventionell. Alles an der Legalität vorbei - so wie im richtigen Leben auch. Stoff zum Nachdenken bietet diese Geschichte zu Genüge, wie alle guten Geschichten eben. Aber man kann auch einfach nur entspannt eine weiteres Abenteuer des abgefahrensten Abenteurers des Weltraums genießen.

Erfreulicher Weise liest sich der dunkle Wald auch völlig eigenständig, die Lektüre der übrigen Vargas Storys ist eine gute Idee, aber keine Notwendigkeit. Eine immer wider gerne gesehen Eigenschaft eines guten Comic-Albums. Die Schlusspointe mit dem sich wiederholenden Massenbild entbiehrt nicht einer philosophischen Note: Sind wir nicht eigentlich alle austauschbare Teile eines sich immer wiederholenden Ganzen? Gibt es deswegen so viele Anspielungen auf alte Klassiker? Kann sich das Individuum aus der Masse durch Heldentaten abheben?

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