Witch - das sind fünf Schulmädchen die von ihren Kräften im Moment nur wage Ahnungen haben. Witch ist ein neues Magazin für 8 - 14 jährige Mädchen, so hat es der Egmont Verlag auf jeden Fall konzipiert. Witch ist das überraschenste, was den deutschen Heftchenmarkt seit langem passiert ist.

Es ist sicherlich schwer für den etwas älteren und vor allem männlichen Comicleser ein so gut auf die Zielgruppe zurechtgeschnittenes Heft in die Hand zu nehmen, aber das sollte man!

Das Comic, welches einen Großteil des Heftes einnimmt, ist einfach zuckersüß. Die italienischen Disney-Zeichner haben sich richtig ins Zeug gelegt. Herausgekommen ist eine wundervoll eingefärbte Geschichte mit kleinen Mädchen, kleinen Jungs und einer Menge zwielichtiger Gestalten von denen einige magische Fähigkeiten zu haben scheinen. Die Bilder scheinen den Clint Eastwood Video der Gruppe Gorillaz entsprungen zu sein und Will muss wohl die kleine Schwester des Sängers der Band sein. Ihr grimmiger Blick verrät die Familienzugehörigkeit.

Um was es genau geht, wird im ersten Heft zum Einführungspreis von knappen drei Mark nicht verraten, aber wer die detaillierten Bilder im trendy Manga-Stil gesehen hat, wird sich das nächste Heft bestimmt auch zulegen wollen, wäre da nicht der hohe Mädchenfaktor.

Der macht sich auch im redaktionellen Teil richtig breit. Party-Tipps, Horoskope und eine Anleitung zum Pendeln. Die Rätsel-Seiten sollten von der Zielgruppe ohne Probleme zu meistern sein. Besonders das Extra der zweiten Nummer, glitzernde Schmuckstückchen, sind nicht jedes Comiclesers Sache. Aber da muss man hart zu sich selber sein, und man kann ja immer noch sagen, das man dieses Heft für die kleine Schwester oder Tochter kauft.

In den Beiträgen rund um das Thema Hexen fehlt jegliches kritische Wort. Vielleicht nimmt man ja auf diesem Weg den Psycho-Drogen, zu denen das Pendeln aber vor allem die Geisterbeschwörungen zum Beispiel mit einem Hexenbrett werden können, den Reiz des Verbotenen und Gefährlichen. Ein vertiefendes Gespräch der Erziehenden im Ton des "kann-man-machen, sollte-man-nicht-übertreiben" ist jedoch angebracht. Aber Vorsicht! Der erhobene pädagogische Zeigefinger ist eher kontraproduktiv.

Witch ist ganz klar für Mädchen und wer eine ordentliche Ausrede hat, sollte mal reingucken, es lohnt sich.







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