Das amerikanische Label Vertigo des DC Verlages steht für geistreiche Comic-Unterhaltung. Da macht "Scene of the Crime" keine Ausnahme.

Jack Herriman ist Ex-Drogi und eher schlecht beschäftigter Privat-Detektiv. Er lebt bei seinem Onkel, einem alten Polizei-Fotografen, der mit den Fotos von Tatorten, die er in seiner Gallerie verkauft, seine Pension aufbessert.

Ganz klassisch regnet es auf der ersten Seite und ein blonde Frau beauftragt Jack damit, ihre Schwester zu finden. Klassisch kriegt Jack im Verlauf der Geschichte die Nase gebrochen und heraus, wer wen wann ermordet hat. Denn die Wurzeln des aktuellen Falls liegen in der Vergangenheit, und am Ende hat jeder etwas Dreck am Stecken.

Der Moment des Glücks, das Herriman mit der gesuchten Schwester verbringt, wird durch den Tod der Gefundenen jäh beendet. Die Spur führt zu einer Psycho-Sekte, Drogen, Kindesmissbrauch und den Schatten auf der Seele, den man sich mit der Zeit zulegt.

Dass auch Jack eine Leiche im Keller hat, ist nur ein weiterer Teil der Hommage an die große Zeit der schwarzen Krimis, die Ed Brubaker abliefert. Leider kann die Geschichte nicht mit seinen Vorbildern konkurrieren. Die Story zieht sich etwas und schafft es nicht so recht, den Leser zu packen oder zu berühren. Nach einhundert Seiten guter Comic-Kost schließt man dieses Trade recht einfach zu.

Die Zeichnungen Michael Larks erinnern stark an die Akte-X-Hefte von Adlard. Dem Realistischen verpflichtet scheint der Strich über das Papier zu huschen und dabei eine Menge schwarzer Flächen zu hinterlassen. Manchmal wirken die Bilder kantig und etwas grob, aber nie falsch oder gepfuscht. Eine bunte Colorierung, die auf Bonbon-Effekte verzichtet, verleiht den Seiten eine ruhige Stimmung, obwohl doch nicht selten Blut fließt. So wirken dann auch die Bilder ganz anders als in "Terminal City" des selben Zeichners. Dort wirkt alles kräftig, schnell und schreiend, während hier die ruhige Geschichte von den ruhigen Farben stimmig unterstützt wird.

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