Der Schicksalsgnom, warum man ihn ehren muss: Helden in Ledershorts, mönströse Gegner, barbusige Weiblichkeiten die nicht nur durch ihr Äußeres betören, aber nicht nur Gutes im Schilde führen, Vorbestimmung und Selbstaufopferung und endlich ein Deutschland, das sich emanzipiert.

Im Land der bunten Unterhosen ist es schon immer Teil des Comic-Zirkus: Kreative, die wild zwischen den Verlagen wechseln. Das kannten wir Deutsche bisher nur von Lizenztiteln, aber seit ein paar Jahren steht die deutsche Comic-Szene dem Land von XXL und zu geringen Militärkontingenten im Ausland in nichts mehr nach. Da wechselt Flix nach Hamburg, der Hartmut geht und verbündet sich mit den Gringos und der Schicksalsgnom wird beim Z mit einer Gesamtausgabe geedelt. Das schreit nach Hintergrundinformationen und dem Waschen dreckiger Wäsche, aber auf dem Ohr ist die Parnass taub. Ja, das ist schade.

Bleibt der Schicksalsgnom. Der hat alles, was einen Fantasy ausmacht. Aber das ist in diesem eher trivialen Genre nicht ganz so schwer, und deswegen schreien Conans Epigonen auch nach dem Durch-den-Dreck-Ziehern die sich mit Robert Mühlich und Bastian Baier auch fanden, weil die sind auf dem Ohr sichtlich nicht taub. Story? Absolut fantasy-tauglich, da ist man mit zwei Sätzen schon fast zwangsläufig beim spoilern. Es geht also um das die Welt retten und um echte und falsche Freunde – das übliche halt. Genre typisch wird viel durch die Landschaft gelaufen, hier gibt es zwar auch Drachen, aber auf denen wird nicht geritten – hat Conan doch auch nicht, oder? Egal, und es ist – wo wir gerade bei diesem Wort sind – ebenfalls egal, welche Seite man aufschlägt, irgendwo ist eigentlich immer ein Gag versteckt. Da jonglieren Gauckler auf einer spitzen Stange und plötzlich ward der Döner geboren. Beim nächsten Versuch bringen Blähungen die Story weiter. Noch ein dritter einfach-mal-reinblätter Versuch zeigt den Helden beim Curling mit gefrorenem Exkrement.

Die Zeichnungen sind Funny, man erkennt also sofort den Unernsten Charakter. Der Comic ist knallbunt eingefärbt und die stimmigen Verläufe, besonders beim Lagerfeuerschein, wirken da eine Spur zu perfekt. Das Hardcover ist sehr solide gemacht und die vier Bilder des Vorsatzes erzählen eine Mini-Geschichte – nette Idee. Zusatzmaterial gibt es auch, für die ersten Käufer gibt es ein völlig sinnloses Kartenspiel zum Buch und wer über die Internetseite des Buches bestellt, darf sich eine Widmung wünschen. Das ist doch ein super Service – oder?

Hier der Link zur erwähnten Internetseite samt 10 seitiger Leseprobe.

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