„Staubiges Land“ die Welt liegt in Trümmern, aus den öden Weiten der Wüste recken sich verdrehte Skelette einstiger Hochhäuser der glühenden Sonne entgegen. Die Menschen kämpfen gegen die Natur weiter an, die Sunner haben sich mit den neuen Bedingungen arrangiert und die Sandleute leben von denen, die weder kämpfen noch sich anpassen können. Aber es ist ruhig geworden in der Wüste. Zusammen mit einem wortkargen Fremden kommen aber auch wieder Angriffe auf das kleine Dorf Providence mit seinen 250 Seelen – verlorene Seelen, wie sich im Laufe der Geschichte herausstellen wird.

Hat der Fremde das Unheil über das Häuflein Menschen gebracht? So abweisend, wie sich Michael gerne in seiner Rolle als Fremder gibt, ist der Vermummte gar nicht. Als die Sandleute Providence fast auslöschen, fühlt er sich den Überlebenden verpflichtet. Und auch deren Sheriff Abi – ist es wegen einer lang zurückliegenden Liebe des Fremden? Einzig erreichbare Zuflucht wäre Newbeginn, aber zwischen der Stadt und den Überlebenen liegt die Wüste. Ein kräftzehrender Marsch beginnt.

Zwischenzeitlich erfährt der Leser um die Intrigen in Newbeginn, die Pläne der Sandleute und lernt, das Vorstädte nicht mehr so langweilig sind. Endzeitstimmung der düsteren Sorte, etwas Zombie-Horror und menschliche Dummheit – dieser Comic bietet einiges. Das verstärkt das gute Gefühl das man hat, wenn man den kleinen Hardcoverband mit Schutzumschlag in die Hand nimmt. Die schwarz/weißen Bilder haben mit ihren vielen Grautönen etwas von „The Walking Dead“, die Geschichte hat aber deutlich mehr Protagonisten als die mittlerweile zur plumpen Schlachterei verkommen ehemalige Vorzeigeserie des Horror-Genres. „Staubiges Land“ ist dagegen vorhersehbarer.

Was etwas stört ist die Übersetzung. Wortkarg ist leider nicht nur Michael, dieser Wesenszug ergreift eigentlich alle Redner, wenn deren Sprechblase nur klein genug wird. Das stört an einigen Stellen, wenn sonst wohl formulierende Personen plötzlich im „Gehn Aldi“ Idiom proleten. Wenn man sich etwas Gedanken macht, und die Geschichte verfolgt, machen auch so kryptische Wortfolgen wie „hat ihn wer gesehen seit der Leiche“ verständlich. „Wurde er seit dem Mord gesehen“ wäre verständlicher gewesen und „In der Nacht, nach der die Statue geköpft wurde?“ ist einfach einer der Fehler, die hier den Lesefluss stören. Wörtliche Übersetzungen wie „Schaut auf“ beim Beginn des Überfalls der Sandleute machen stutzig, „Alarm“ oder „Vorsicht“ wären dem Sinn näher und dem Lesefluss dienlicher gewesen.

Schade, denn dieser Comic hat Potential, solide Bilder und neben der nicht gerade neuen Idee des verrückte Herrschers das Feeling einer Mad-Max-Story ohne Autos.

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