Teddy will Bodyguard werden, aber er hat noch einen langen und harten Weg vor sich, bevor er ein echter Leibwächter werden wird. Der erste Stolperstein auf seinen Weg ist gleich sein erster Job. Er soll Mela, Tochter aus wohlbetuchtem Hause, vor den vielen Möchtegern-Entführern beschützen.

Klingt nicht ganz so spannend und was hat die Erdbeerbrause damit zu tun? René Scheibe lässt hier eine völlig abgedrehte Geschichte einfach mal so auf uns Leser los. Ob er, als er die erste Seite zeichnete, schon an Riesengeckos gedacht hat darf bezweifelt werden, aber so ein Untier läutet die letzten Seiten dieses Bandes ein. Da gibt es neben einem tierischen Haus in der Wüste noch eine böse Hexe und viel Sonne.

Die schon fast plakativ wirkende Planlosigkeit könnte ja auch beabsichtigt sein, zumindest macht es echt Spaß, den launischen und infantilen Ideen des Autors zu folgen. Das liegt nicht zuletzt an den von extremen Perspektiven überladenen Bildern. Stylisch aber nicht unterkühlt spielt er mit vielen Manga-Klischees, ohne sich denen unterzuordnen. Das bringt ihm in der Manga-Szene leider eher Probleme als Freunde, denn die jungen Fans asiatischer Unterhaltung sind oft konservativer als Hans-Rudi Wäscher Sammler.

Puppenkrise ist mutig und setzt sich selbstbewusst zwischen die Stühle. Von rechts nach links zu lesen, aber zu eigenständig für eine deutsche Manga-Kopie wie man sie leider zu oft sieht. Da muss man leider Angst haben, dass es sich bei Puppenkrise um einen One-Shot handelt, aber die Handlung ist dann doch seltsam genug um gerade noch als abgeschlossen durch zu gehen.

Wenn René Scheibe mit seinen Comics Geld verdienen will, sollte er massenverträglicher für ein bestimmtes Zielpublikum arbeiten, wenn er interessant bleibt, laden wir ihn gerne mal zu einem sattmachenden Abendessen ein – das hat er sich mit Puppenkrise verdient (und vielen Dank an Carlsen für so ein unterhaltsames Experiment).

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