„Ein großer Wurf“, „ein tolles Konzept“ und „ganz großer Lesestoff“ – die Kritiker sind sich einig, „100 Bullets“ ist toll.

Das Konzept – mit dem übrigens die meisten Rezis eröffnen –: ein fremder Mann übergibt verzweifelten Menschen einen Koffer mit einer Menge Kohle, einer Pistole und 100 Schuss Munition. Als Sahnehäubchen verspricht er, dass alles was mit dieser Munition passiert, nicht von der Polizei verfolgt wird.

Im ersten Band war noch alles neu und besonders. Nun könnte sich etwas Routine einstellen und in der Tat, nachdem wir einem notorischen Spieler bei seinem Untergang an gebrochenem Herzen wegen falscher Freunde zusehen müssen und wir danach in den Sumpf der schwarzen Drogenkriege blicken, wird das Setting etwas normaler. Keine Frage, in der Flut der monatlichen Comics auf dem amerikanischen Markt sticht eine Serie wie 100 Bullets jedes Mal positiv heraus. Aber auf dem deutschen Markt mit Konkurrenten wie „XIII“ oder „Torpedo“ muss ein Krimi etwas mehr drauf haben, als sich einfach nur aus der Masse der Superheldengeschichten abzuheben.

Das würde sogar sogar dieser Serie schwerfallen, aber glücklicherweise entwickelt Autor Azzarello im zweiten Teil des Sammelbandes die Hintergrundgeschichte um Graves, dem Mann mit den Koffern und Shepard, dem Mann im Hintergrund. Immer nur Fitzelchen des Ganzen, so dass man begierig auf mehr wird. Dazu wird die Story immer blutarmer – was nach den Blutbädern zu Beginn eine angenehme Abwechslung ist.

Rizzo macht seine Sache souverän – fast schon zu zuverlässig. Da ändert sich nichts an den an sich famosen Bildern, aber jeden Tag Sachertorte?

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