Der Splitter Verlag bringt seine ersten Serien zum Abschluss und auch die Hardcore SF-Serie Universal War One steht mit seinem fünften Band kurz vor dem Ende. Kann die Geschichte um die Purgatory Schwadron die Qualität der ersten beiden Bände halten?

Da wollen wir erst mal nachscheuen, was universal überhaupt bedeutet. Aha – umfassend, und das passt. Was als Weltraumversion der Sträflingskommando-Kriegsgeschichten begann, mauserte sich schnell zur packenden Mischung aus persönlichem Drama und der das Genre benamenden Gedankenspielerei rund um physikalische Phänomene.

Ein kurzer Rückblick: Die Militärs sind ratlos: Eine schwarze Wand von planetarer Dimension erscheint in der Nähe des Saturn. Nur der in Ungnade gefallene Wissenschaftler Kalish erkennt die Natur der Wand und wagt mit der aus Verurteilten zusammengewürfelten Schwadron Purgatory den Flug in die Anomalie. Dabei stoßen sie auf eine fürchterliche Waffe und einen verstörten Wissenschaftler. Immer im Kampf mit dem noch unbekannten Gegner und der eigenen Vergangenheit schaffen es die Abtrünnigen, Licht hinter die Bedrohung zu bringen.

Eine schwarze Zone in unserem Sonnensystem, in dem die Zeit hundert Mal schneller abläuft. Da hätte zum Beispiel eine verschollene Raumstation eine neue Gesellschaft gründen können. Aber dieser Comic beschreitet einen anderen Pfad und am Ende des dritten Bandes hätte man leicht enttäuscht über dass dann doch eher „normale“ Ende der Geschichte sein können. Doch hier kommt dem Leser die schnelle Veröffentlichungspolitik des Verlages zu Gute. Hätte man sich nach einem Jahr der Warterei auf die Fortsetzung mit dem eher unbefriedigenden Schein-Schluss abgefunden und die Serie zu den Akte gelegt, gibt man „Universal War One“ nach einem Viertel-Jahr dann doch eher noch eine Chance und wird dafür mit packenden 48 Seiten Story belohnt.

Es beginnt beim Cover. Die Freiheitsstatue driftet durch das Weltall. Wie kann das passieren? Keine Frage, zumindest diese Frage wird hier beantwortet. Doch bevor wir die Katastrophe miterleben, gibt es in der Machart aktueller Serien wie „LOST“ wieder Rückblicke in das vorherige Leben der Purgatory Mitglieder. Mario war scheinbar immer ein Loser und Glück bei Frauen ist für ihn ein Fremdwort. Doch Autor Benis Barjam versteht sein Handwerk und hält für alle Figuren Höhen und Tiefen parat und Mario darf noch auf seine Portion Glück hoffen.

Quasi Undercover versuchen die Mitglieder der Purgatory Schwadron die Welt zu retten und kaufen als Zivilisten ein altes Space Shuttle. Die Koordinaten des Ziels liefern alte Freunde aus Internet-Pioniertagen. Doch wie das Cover es schon andeutet, so richtig erfolgreich werden sie wohl nicht sein. So tragisch beginnt auch der fünfte Band. Da dürfen mal wieder Space-Nazis an der Macht sein. Das ist dann für manchen einfach zu viel und das Drama wird immer düsterer. Wie wird die Geschichte enden? Die beiden Bände deuten einiges an, aber wie wird alles aufgelöst? Gibt es noch eine Chance für die Erde? Was beeindruckt ist, wie der Autor die eigentlich schon abgeschlossene und eher enttäuschend normale Geschichte rumreißt. Neben den unvermeidlichen Rückblenden wird die Geschichte „normaler“, was die erzählerische Kraft der Katastrophe in ihrer Wirkung noch unterstützt. Das funktioniert, zeigt die Erfahrung des Autors und Macht Spaß. Mal sehen, was Barjam sich für den Abschlussband einfallen lässt. Der kommt bei uns im Februar, also in nur drei Monaten, wird mit 56 Seiten dicker und einen Euro teurer, aber das passte dann ja auch wieder.

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