Die Schlacht um Kar Dathras Tor beginnt, als die mit 20.000 bemannten Himmelsbrüter durch die Wucht ihrer ionisierten Zauberinnen die feindlichen Schiffe der Nistaani vom Himmel holen. Noch während die Trümmer über den Truppen der gegen die Republiken des Roten Stern rebellierenden niederregnen, öffnen die Schlachtschiffe der gigantischen Roten Flotte das Kielfeuer über dem Schlachtfeld, das sich augenblicklich in vom Ruß der verbrennenden Leiber schwarz gefärbtes Glas verwandelt. Die Schlacht scheint gewonnen, doch aus dem Rauch der Niederlage erhebt sich die Legende der Nistaani und fegt mit einer Handbewegung die Rote Flotte vom Himmel.

Es beginnt martialisch und endet mystisch. Nach einer kurzen und verheerenden Schlacht streiten sich die Mächte des Guten und des Bösen am Ende um die Seele eines Soldaten. Es beginnt mit einem wundervollen Mix aus computergenerierter Technik und Manga angehauchten aber deutlich amerikanischen Zeichnungen, die in der Album Mitte nur noch in Splashpages erscheinen und endet mit deutlich routinierterem Comic. Es beginnt innovativ und endet spannend aber fast schon vorhersehbar.



CrossCult hat mal wieder eine bereits in Deutschland erschienene Serie aufgegriffen und bringt diese als wunderbar verarbeiteten Hardcover-Band und abgeschlossenen lesbare Geschichte samt den damals nicht erschienenen Seiten heraus. Schon zum Standardrepertoire gehörenden Goodies wie Interviews und Skizzen zur Serie. „Red Star“ ist ein fesselndes Stück Bildergeschichte, die gekonnt das monumentale Gefühl sowjetischer Heroik und die geheimnisvolle Welt der Götter verbindet.



Der nicht zur eigentlichen Geschichte gehörende Epilog beleuchtet einen weiteren Aspekt der besonders für Amerikaner exotischen Welt des Ostens: Die Fähigkeit sich für seinen Glauben aufzuopfern. Die schon erwähnten Besatzungen der Wolkenbrüter werden aus Sträflingen rekrutiert, die sich trotz ihrer Lage mit der Aufgabe ihrer Peiniger identifizieren. Klasse, wenn auch sehr melodramatisch erzählt.

Obwohl der Comic einen Großteil seines Charmes gerade aus diesem russischen Flair gewinnt, gibt es ein paar Ungereimtheiten. Eine Seite des Comics sind voller kyrillischer Buchstaben, aber die haben keinen Sinn, es sind einfach nur aneinander gereihte russische Buchstaben, mehr nicht.

Dieser Comic klagt den beschriebenen Krieg nicht an. Wer hier eine entsprechende Aussage sucht, tut dies vergebens. Und wenn man mal Äußerlichkeiten wie die roten Sterne weglässt, könnte die Armee bzw. die Politik, die einen Krieg verloren hat und gleich mal den nächsten beginnt, auch in Vietnam verloren und im Irak nicht gewonnen haben. Wie sich scheinbare Gegenpole doch in ihren Aktionen und Absurditäten ähneln.

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