Der Comic-Salon Erlangen hat die erfreuliche Vielfalt des deutschen Comics gezeigt. Seltsamerweise unterscheidet man sogar bei deutschen Produktionen nach Comics und Manga. Über diese Unsinnigkeit könnte man nun ewig lamentieren oder sie einfach mal so hinnehmen. Wobei das Hinnehmen immer einen Beigeschmack von „eine dumme Situation tolerieren, obwohl man sie ändern sollte“ hat.

Es gibt also den deutschen Manga und den deutschen Rest. Und wo passt „Katran“ von Joker hin? Es liest sich europäisch – widerspricht also den Dogmen der Manga-Hardliner, und es ist im Taschenbuchformat und in Schwarz/Weiß – unlesbar für den älteren Comicleser.

Da liest man mal wieder, dass Dummheit den Blick für die interessanten Sachen versperren kann. Katran ist ein lesenswerter deutscher Fantasy. In Band eins erlebten wir Leser, wie Nirod und sein kleiner Bruder der Vernichtung ihres Stammes entronnen sind.

Nun müssen sich die beiden Kinder in einer fremden Erwachsenenwelt allein zurechtfinden. Dabei finden sie neue Freunde und alte Feinde. Es ist ein erfrischend junger Fantasy geworden, und ein nicht unmaßgeblicher Teil der Faszination dieses Comics machen die Hintergrundinfos am Ende von Band zwei aus.

Joker gibt erste Eindrücke in die Sprache von Katran, seine Tierwelt und die Technik dieser Welt. Das macht eine liebevoll durchdachten Eindruck, und man möchte einfach mehr wissen.

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