Wo sind die guten alten Abenteuer-Comics geblieben? Die erzählten spannende Geschichten in abgeschlossenen Comics mit fantastischen Städten, ungewöhnlichen Fahrzeugen und echten Männern.

Ja, wo sind die geblieben? Das fragten sich auch eine handvoll älterer Comic-Freunde und fuhren nach Frankreich, um genau solche Bildergeschichten zu finden. Das haben die auch erfolgreich gemacht, auf deutsch übersetzt und in dem neu gegründeten Verlag Bunte Dimensionen herausgebracht.

Die machen alles im guten alten Stil, so wie sie sich Comics halt wünschen. Keine Massenware, deswegen der etwas höhere Preis von € 13,00, dafür Hardcover, gutes Papier und guter Druck.

„Die Neptune“ verbindet modernen Western aus den Anfangstagen der Industrialisation mit Dampfmaschinen-Fiction im Stil des Jules Vernes.

Die Reihe erzählt seine Geschichten in abgeschlossenen Zweiteilern. In diesem Fall ist es Band 1 „Besessen von einem Traum“ und Band 2 „Verborgene Welten“. Die Titel sind schon fast eine Zusammenfassung der Alben. Es beginnt mit William Lake und seiner Familie. Die nagt am Hungertuch, der der Vater will seinen Traum verwirklichen, koste es, was es wolle. Und es kostet die finanziellen Reserven der Familie. Die Banken wollen kein Geld geben und die Marine interessiert sich nicht für dieses Hirngespinst eines Unterseebootes.

Parallel dazu bahnt sich in den Hochfinsnzkreisen Amerikas ein Drama an. Ein fingiertes Rennen zwischen Segel- und Dampfbooten soll die Zukunft einiger reicher Menschen noch rosiger werden lassen.

Zurück zur Neptune. Das Projekt wird sehr zur Unzufriedenheit des Vaters von einem als Schatzjägers verrufenen Forscher zu Ende finanziert. Ob dieser Herr nun zu Recht in einem schlechten Licht stand wird nicht mehr klar, den das erste große Zusammentreffen der beiden Handlungsstränge bereitet keine rosige, sondern eine blutrote Zukunft für einige Protagonisten.

Im zweiten Band wird es noch rücksichtsloser. An Land versuchen die bösen Buben im Hintergrund ihre Felle ins Trockene zu bringen und auch das bleibt nicht ohne Verluste. Unter Wasser kämpft die Besatzung der Neptune in einer versunkenen Stadt ums Überleben. Da ist Spannung garantiert.

Natürlich wird es weitere Abenteuer mit diesem wunderbaren U-Boot geben und deswegen werden auch einige Helden überleben. Nach den 92 Seiten Abenteuer sind die Bösen auf der Flucht und die Guten in relativer Sicherheit – und gar nicht so weit von einander entfernt.

Die Neptune bietet herrlich altmodisch erzählten Abenteuercomics mit Western-Touch und Dampfmaschinen. Einige Passagen sind etwas holprig erzählt und einige Sprechblasen scheinen nur wenig mit einander zu tun zu haben, das lenkt aber nur kurzfristig von der mitreißenden Geschichte ab. Dafür sind die Bilder voller altertümlicher Technik, herrlicher Details und lebendiger Farben. Die Seitenaufteilung ist traditionell aber nicht langweilig, für einen gemütlichen Lesegenuss ist also alles geboten.

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