Die Gespenstergeschichten sind tot, lang leben die neuen deutschen Horror-Comics. Nach den „Horror-Schockern“ aus dem Weissblechverlag kommt nun „Unheimlich“. Für gerade mal drei Euro gibt es 36 farbige Seiten im A5 Format. Und gleich vorweg: Unheimlich macht Spaß.

Es ist eine Nummer eins, es ist ein mehr oder weniger im Selbstverlag und die fehlende Redaktion merkt man. In „Auf den Spuren Lovecrafts: Das Loch“ steht mal eine Person wie unbeteiligt rum, die Geschichte hat ein paar unschöne Sprünge und die „normale“ Schrift ist für eine Horror-Story unpassend. Aber es gibt Tote, Tentakeln und ein funktionierendes Ende.

Doch davor gibt’s auch Story: In Sibirien gibt es ein tiefes Loch und Geschichten von einem widerlichen Monster. Michael will das Monster finden und verliert dabei alles.

Im Nachwort wird erwähnt, die Geschichte soll weitergehen. Ein abgeschlossener erster Teil einer als Serie konzipierten Geschichte? Das hat die Comicwelt seit den guten alten Tagen der Silver-Age Superhelden oder der klassischen franko-belgischen Abenteurer nicht mehr gesehen. So könnte man in Zeiten der Mega-Crossover-Events und am Reisbrett entstandener Fantasy Fließbandkost zumindest fast meinen. Das macht Lust auf mehr.

Vor allem weil die zweite Story „Zwischen den Sternen“ mit knackigen Farben und Zeichnungen im bewährten und beliebten Mignola Stil beeindruckt. Ein Astronaut schildert seine erste Begegnung mit etwas Fremdem im All. Und beide Stories sollen miteinander verbunden sein! Okay, immer wieder ist man als Leser überrascht, wenn ein Text mitten im Kasten aufhört – ganz ohne „...“ – um dann in einem anderen Textblock weiter zu gehen.

Für sich alleine genommen kann das Heft und seine Geschichten schon gefallen. Die Aussicht auf eine fortlaufende Geschichte, die beide Handlungsstränge zusammenbringt, macht wie schon erwähnt einfach Lust auf mehr.

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