Afrika – unglaubliche Farben, Hitze, Gastfreundschaft, Rhythmus, wildes weites Land und Lachen. Afrika – Apartheid, Clankriege, Drogenmissbrauch und Wilderei. Afrika und seine Gegensätze.

Jimmy ist Afrika geboren und in Europa aufgewachsen, denn seine Eltern verunglückten tödlich, als er noch klein war. So kam er zu seiner Tante. Tief in ihm brennt die Frage nach dem Schicksal seiner Eltern, denn es scheint da ein Geheimnis zu geben.

Das ausgerechnet ein Verbrecher zu seinem besten Freund wird ist nur eine von vielen unvorhersehbaren Ereignissen in dieser Geschichte. Doch mithilfe des Ausbrechers gelangt Jimmy endlich nach Afrika und kann etwas Licht in das Geheimnis um den Tod seiner Eltern bringen. Er begegnet sogar mehrfach dem Mörder.

Schon der Blick auf die beiden beim Feest Verlag erschienenen Alben machen eines klar: Jimmy Wynberg ist keine normale Geschichte. Auf den ersten Blick ein Semy-Funny und vom Strich her fast schon ein Harry und Platte Abenteuer. Aber diese Geschichte ist weit mehr als nur eine gut erzählte Abenteuergeschichte vor der Kulisse der Apartheid.

Der Kampf um die Vorherrschaft der Weißen ist ein zentrales Thema und hierbei wird der Autor Stephen Desberg leider auch zu oft ungenau und platt. Dagegen wird die Gefühlswelt von Jimmy sehr einfühlsam und nuanciert geschildert. Und Desberg versteh es, nur soviel zu erzählen, das im Leser der Rest passieren kann.

Während in Band eins und zwei wird der Grundstock für die Geschichte gelegt. Im vorliegenden dritten Album entsteht ein unausgewogener Staus Quo zwischen der noch jungen und labilen afrikanischen Regierung und den immer noch um die Macht kämpfenden Weißen. Dieses ungesunde Warten auf den nächsten Schritt des Gegners spiegelt sich in der Beziehung zwischen Jimmy und der Stieftochter des Chefs der weißen Verschwörer wieder. Das junge Mädchen lebt die Indoktrination ihres Vaters bedenkenlos aus und lässt die sich zart entwickelnde Freundschaft mit Jimmy an den unreflektierten Phrasen ihres Vaters zerbrechen.

Ebenso zerbrechlich ist die noch junge Demokratie, die nach dem Ende der weißen Bevormundung mehr oder weniger herrscht. Zu viele Feinde jeder Hautfarbe stehen einer selbstbewussten Demokratie im Weg. Hier gewinnt diese Geschichte Authentizität, denn obwohl die Bösen einfach nur Böse sind, es sind dann doch nicht nur die Weißen, die hier Böse sind. Und der einzig schon verurteilte Bösewicht ist und bleibt Jimmys bester Freund.

Dieses Comic balanciert angenehm naiv zwischen wichtiger Botschaft und fast unbeschwertem Abenteuer. Klischees gibt es genug, aber immer wieder blitz etwas Ernstes durch – eine lesenswerte Mischung die unterhalten kann. Wer die beiden ersten Bände nicht hat, findet sich dennoch im dritten Band gut zurecht. Es wäre zu schaden, dieses besondere Comic deswegen zu übersehen.

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