Superhelden waren in, Mangas sind in.Es scheint, jede Generation hat seine Comic-Kultur. Das Experiment der Japaner, europäische Zeichner Mangas machen zu lassen wurde Ende der 90er beendet. Dort schaffte man es nicht so richtig, den Japanern eine anderen Art von Comics nahe zu bringen. Nun hat es der amerikanische Verlag DC versucht. Kia Asamiya, bekannt durch die auch in Amerika veröffentlichte Serie Silent Möbius, durfte eine Batman Story machen.

Kann man durch solche Projekte den Manga Fan auch für andere Comics begeistern? Carlsen hat etwas ähnliches auf der Buchmesse 2003 versucht. Dort wurden auf einem Regal auf der einen Seite Mangas ausgelegt und auf der anderen Seite eher klassische Carlsen Comics, die aber auch für die Altersschicht der Manga-Leser interessant waren. Das Fazit des Versuchs: Kein Manga-Fan hat die nicht Mangas auch nur eines Blickes gewürdigt. So wird auch der asiatische Batman wohl eher ein Superheldenpublikum begeistern müssen, wenn er sich verkaufen will.

Die Chancen stehen gut, den Batman: Child of Dreams hat eine interessante Story. Es beginnt mit einer Reihe von Verbrechen, die jeweils von einem der bekannten Oberbösewichter Two-Face, Pinguin, Riddler und Joker begangen wird. Bis hierher hört es sich nach einer Story von Loeb an. Als Batman und als Bruce Wayne macht unser Held die Bekanntschaft der jungen Reporterin Yuuko Yagi. Sie soll im Auftrag eines unbekannten Sponsors eine Reportage in Amerika machen. Das geht aber leider völlig in die Hose und so muss sie zurück nach Japan. Der Sponsor ist ihr Onkel, und der führt Seltsames im Schilde. In Gotham steht Batman vor einem Rätsel. Alle besiegten Gegner zerfallen kurz nach ihrer Niederlage zu Mumien. Ein paar Hinweise deuten nach Japan. So fliegt der Playboy in das Land der aufgehenden Sonne, nur um in der Bathöhle seinem größten Fan gegenüber zu stehen.

Klingt gut und liest sich nach den ersten Loeb-Seiten auch richtig flott und spannend. Aber irgendwie ist es neben einem guten Batman Comic auch ein Manga. Das äußert sich natürlich zuerst in den schwarz-weißen Zeichnungen voller perfekter Rasterfolienverläufe. Normale Peronenbeschreibung sind nicht die Stärke dieser Story, aber der dunkle Ritter, Technik und Architektur hat man bei der alten Fledermaus so perfekt noch nie gesehen.

Nach den beiden Softcoveralben spendiert Panini diesem Ausnahme-Comic eine Komplettausgabe in schickem Hardcover.

Man merkt diesem Bastard seine Aufgabe zum Anfixen an. Mit den recht ausführlichen Bios zu Batman und seinen Gegnern ist „Child of Dreams“ auch für den Batman-Anfänger lesbar. Die mangatypisch starken Emotionen sind für einen Batman-Leser etwas befremdend, aber eben mangatypisch.

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