Die Zeit scheint reif zu sein für gewaltige Schlachten. CrossGens neue Serie Sojourn wirft den Leser ohne Vorwarnung mitten auf ein nicht enden wollendes Schlachtfeld. Blut, Schmerz, Stahl, Menschen, Menschen mit Flügeln und Monster – ungezähltes Sterben schon auf den ersten Seiten. Die Monster sehen aus wie den "Uruk-Hai" aus "Herr der Ringe" aus dem Gesicht geschnitten, und so fühlt man sich unweigerlich an die Schlacht um "Helms Klamm" erinnert. Plötzlich taucht eine mächtige Gestalt mit weißem Bart auf. Ein bisschen Gott und ein bisschen Odin, er wird den Feldherrn der Bösen Mordath mit einem magischen Pfeil niederstrecken und die siegreichen Völker zur Einheit beschwören.

Dreihundert Jahre später ist der gefallene Führer der dunklen Seite wieder von den Toten erweckt worden und überzieht die Welt erneut mit Schrecken. So darf Arwyn ihre Klinge durch die bösen Orks stoßen und niedliche Kinder retten. Sie ist die Heldin dieser Serie, und um ihr tragisches Schicksal zu begründen verliert sie auch sofort ihre Familie bei einem Überfall durch die Orks. Natürlich schwört sie Rache und davon wird dieses Comic erzählen.

Ein bisschen "Herr der Ringe" nur ohne die niedlichen "Hobbits", dafür aber geflügelte Menschen wie in "Flash Gordon" – es ist wie in der Musik: Immer die selben fünf Töne, aber die Mischung machts! So bleiben Überraschungen und Innovationen für diese Serie in den ersten drei Heften ein Fremdwort. Sattdessen das erste Fantasy-Comic seit langem, das den Leser sofort packen kann. Keine langatmige Einführung sondern Action satt. Ganz im Stil der alten Pulps. Auch da hat man keine literarischen Höhenflüge erwartet, aber die gewünschte Unterhaltung wurde gekonnt dargeboten. Sojourn liest sich in der Zusammenfassung einfach und es ist auch nicht die Geschichte, die dieses Comic zu etwas Besonderem macht. Es ist die harte und direkte Art, wie sie erzählt wird. Das, zusammen mit den vertrauten Ork und dem immer wieder bewegenden Thema Krieg macht CrossGens neue Serie lesenswert.

Die Zeichnungen sind gut, vielleicht sogar sehr gut, aber genau wie die Story nichts Neues. Diese Qualität sieht man glücklicherweise immer öfter, aber eben dieser Umstand macht solche Bilder zu etwas, dass man bereits erwarten zu dürfen glaubt. Die Farbgebung ist genauso perfekt – was ebenfalls schon eher langweilig wirkt.

Aber Soujourn unterhält, und das ist doch auch schon was.

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