Die Idee ist klasse: Was macht der Joker, wenn er nur noch ein paar Monate zu leben hat? Er sucht nach dem großen Bang, mit dem er sich von der Welt verabschiedet! So beginnt der erste Band der DC Monster Edition bei Panini. Genau wie bei der Marvel Monster Edition werden hier längere Geschichten oder Cross-Over in einen dicken Band gepackt. Das ist eine super Sache, wenn das Comic gut ist. Aber wie in diesem Fall eine wirklich gute Idee so in den Sand gesetzt werden konnte, ist bemerkenswert.

Dass der Joker bei seinem Genie in dieser Situation überall ausbrechen kann, ist klar oder zumindest superheldentechnisch unvermeidbar. Aber warum sitzt der Irre in einem Knast für Superschurken mit Meta-Kräften? Es wird auch nur für Seltsamstlogiker verständlich erklärt, warum das Brechgas, das die Inhaftierten lahmlegen soll, plötzlich alle zu bleichen Monstern mit grünen Haaren mutieren lässt. Aber die Schwächen beschränken sich nicht nur auf die Logik. Es ist einfach zu platt, wenn Orakel plötzlich einen bisher nicht erkennbaren tiefen und unbarmherzigen Hass gegen ihren Peiniger aus "Batman – The Killing Joke" (das war ein Meilenstein des fiesen und bösartigen Comic) angedichtet bekommt. Aber nur so können sich die tonnenschweren Schuldgefühle aufbauen lassen, die das Ex-Batgirl später in dieser Geschichte belasten werden. So unglaubwürdig wie unnötig, denn so richtig wichtig für diese Story werden die Gefühle nicht. Aber der Reihe nach: Nightwing überredet die Rollstuhlfahrerin zu einem Date. Klar - und leider absolut vorhersehbar - bricht der vom Tode gezeichnete Joker natürlich gerade zu diesem Zeitpunkt aus. Wo sie doch sonst scheinbar nur auf ihn aufgepasst hat. Es kommt zu einem kleinen Schwarzen Loch auf der Erde, tausenden Toten und Verwüstungen, die man vom All aus sehen kann. Nichts davon hätte man von einer Joker-Story erwartet. Schade, dass alles an den Haaren herbeigezogen ist und deswegen einfach keinen Spaß macht!

Die Zeichnungen schwanken von mittelmäßig aber aktuell über den hier nicht ernst zu nehmenden Zeichentrickstil bis zu einer missglückten Giffen-Kopie. Eine der Story ebenbürtig unausgegorenen Mischung. Da können dann Anglizismen wie "Was auch das Loch einsaugte, ist weg" (Deutsch: Was immer das Loch auch einsaugte, ist weg) keinen ohnedies nicht vorhandenen guten Eindruck schmälern.

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