Bei CrossGen gehts rund. Nach "The First" nun "Crux" und nächsten Monat "Sojourn". Waren die ersten Hefte noch sehr konventionell, legt das Millionärs-Label mit den neuen Titeln richtig los.

Und CrossGen will gelesen werden. Aber gerne doch, schon allein weil Crux #1 zum Einführungspreis von knapp fünf Euro recht günstig ist. Billig ist was anderes, denn hier gibt es mehr als ordentliche Superheldenkost vor die Linsen.

Crux beginnt in Atlantis, leider geht diese schöne Welt gerade total den Bach runter. Capricia ist eine geborene Anführerin, muss aber in ihrer Überlebenskapsel den Weltuntergang miterleben. Im nächsten Augenblick, so scheint es ihr, wird sie aus ihrem Gefängnis befreit, nur um sich ohne Atemgerät unter Wasser wiederzufinden. Ein mysteriöser Fremder, der ihr näher steht als sie zu ahnen wagt, beruhigt sie. Sie ist auserwählt, ihre zerstörte Welt vor den Angreifern zu bewahren. In aller Eile und unter dem Druck des Kampfes gegen die Käfer-Monster stellt sie ihr Team zusammen, deren Mitglieder von dem Fremden aus den Überlebenskapseln befreit werden.

Zusammen können sie die erste Welle der Feinde zurückdrängen. Doch mit dem Betreten der Oberfläche gibt es nur weitere Fragen: In welcher Welt sind sie aufgewacht? Zerstörte Neon-Reklamen deuten auf ein New York der Zukunft hin, die Atlanter müssen verdammt lang geschlafen haben. Doch diese unbekannte Stadt ist verwüstet und unbewohnt. Das Team begegnet einer Gruppe Militärs, die sie zum letzten Shuttle bringt, das die Erde verlassen wird. Denn durch das Auftauchen der Käfer ist der Vergnügungspark, dessen Thema die Erde der längst verschollenen Rasse der Menschen ist, unrentabel geworden.

Wow – was für ein Plot. Ein Feuerwerk an Ideen auf 72 Seiten. Gut, es begegnet dem Leser auch Vertrautes. Im Team der Atlanter hat jedes Mitglied eine Superkraft. Ein sich ständig streitendes Gebrüderpaar kann Energie benutzen. Der blau leuchtende vornehmlich ultraviolette Energie, der rot glühende das andere Ende des Spektrums. Da denkt man schnell an Superman rot/blau. Capricia ist Gestaltwandlerin und jagt mit ihren wandelnden Erscheinungsformen den Gegnern Angst ein. In der Legion der Superhelden war das Chamäleonboy. Aber es funktioniert und lieber gut geklaut als schlecht selbst erfunden.

Die Story kann mehrere Male überraschen und ist souverän geschrieben. Da passen die funktionellen Bilder von Stewve Epting und Rick Magyar gut ins Bild. Wer meckern will, muss schon gut aufpassen und kann sich über Capricias Hand auf Seite 13 beschweren. Die Knöchel der menschliche Hand beschreiben eher einen Bogen als eine gerade Linie. Aber die Dame ist ja auch eine Atlanterin.

Das Team wirkt etwas gecastet. Da wurde für jeden Geschmack was mit rein genommen. Der schweigsame und furchtlose Kämpfer neben dem verspielten und hyperintelligenten Kind, die schon erwähnten Streithähne, die am besten kämpfen, wenn sie sich verstehen, eine Sexbombe, die zwischen den Brüdern steht und die schweigsame und verantwortungsbewusste Führerin. Dazu noch der Fremde, der eigentlich ... aber selber lesen. Da steckt viel Potential in der Geschichte, keine Innovationsbombe aber gute traditionelle Superheldenkost, das soll Superman erst mal nachmachen.

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