Geschichte kann so viel Spaß machen und ist zudem noch spannend. Das Jahr 1953 zum Beispiel. Da kam der erste Playboy raus, am 17. Juni geht ein Traum von Freiheit für die damalige DDR in blutroten Rauch auf und der Zeichentrickfilm "Peter Pan" kommt in die Kinos. Das weiß man natürlich alles aus der Schule oder so, man kann es aber auch in der reich bebilderten Einleitung des sechsten Bandes der Reprint-Buchreihe mit alten "Mickey Maus"-Heften nachlesen. "Die frühen Jahre" ist eine günstige Version der erfolgreichen Faksimile-Nachdruck-Kassetten der Hefte und bietet neben einem Hardcover-Einband sechs Hefte der Mickey Maus. In diesem Band sind es die Hefte 9–12/1953 und die Sonderhefte sieben und acht. Alle alten Figuren kann man da wieder treffen, die drei Schweinchen, den kleinen bösen Wolf, A-Hörnchen und B- Hörnchen, Klein Adlerauge und natürlich Mickey Maus und Donald Duck.

Das siebte Sonderheft der Mickey Maus brachte das Comic zum "Peter Pan"-Film und ist ein Highlight dieses ohnehin lesenswerten Bandes. Ganz im Stil des Films, der ja dieses Jahr mit einer Fortsetzung von Walt Disney bedacht werden soll, wird die Geschichte als eigenständiges Comic nacherzählt. Lesenswert und macht immer noch genauso viel Spaß wie vor einen halben Jahrhundert.

Interessant der Fakt, dass "Klein Adler Auge" nur gebrochen Deutsch spricht. Da wird mal wieder unterschwellig vermittelt, dass die Wilden keine gescheite Sprache haben. Politisch nicht korrekt, das fällt sogar mit dem vor Nostalgie verklärten Auge auf. Auch Behinderte kommen in Disneys Comics ja nur als Kriminelle vor, also auch hier immer wieder ein Grund, nicht gedankenlos zu konsumieren. Den Spaß an den alten Heften sollte man sich aber dennoch gönnen - nur das Denken dabei nicht ganz abschalten.

Und die Verfechter der einzig wahren deutschen Rechtschreibung kommen hier natürlich voll auf ihre Kosten.

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