Klein, schwarz, stark – das war mal Werbung für ich weiß nicht mehr was. Aber jetzt gibt es ja den zweite Hardcover-Band mit den Geschichten von Hellboy und der ist sogar klein, schwarz/weiß und saumäßig stark.

Auch der zweite Band ist genauso gut wie der erste: Knallharte schwarz/weiß Bilder (und im Vergleich mit dem Original fällt auf, dass es ohne Farbe besser aussieht), nobles Erscheinen dank Hardcover-Einband und einer im Sinne des Wortes höllisch guten Story.

Wer bei den krackelig wirkenden Zeichnungen meint, "mein Kind kann das auch", soll es doch mal selbst versuchen. Ein brillantes Spiel mit Licht und Schatten ohne störende Grautöne, ein auf das Notwendige reduzierter Strich, harmonische Blattaufteilung – das ist nicht so leicht und die meisten werden nach den ersten vergeblichen Versuchen nur noch sagen "was ein Schrott", womit der Unfähige immer sein Versagen zu überdecken versucht, nur um auch noch mit einem Ausrufezeichen auf seine Unzulänglichkeit hinzuweisen.

Hellboy ist als Serie konzipiert. Deswegen tauchen auch die im ersten Band eingeführten Protagonisten wieder auf. Die Mitglieder von Projekt Ragnarök, das Team um Hellboy und leider auch die kantige Übersetzung, aber einen Tot muss man wohl immer sterben.

Hellboy muss einem seltsamen Mord in einem New Yorker Horrorkabinett nachgehen. Nach einigen Hintergrundinfos zum Opfer, den vermuteten Tätern und zur Hellboy-Welt im Allgemeinen endet unser Held ohne Fallschirm mitten zwischen Flugzeug und einer alten Burg. Ein Auftritt mit Knalleffekt ist dem Sohn Satans also sicher, wo doch auch die Schurken genau in seinem unfreiwilligen Landegebiet ein kleines Treffen haben.

Es entwickelt sich eine beinharte Story mit Schlangenfrauen, Geierfrauen, Nazifrauen und einer eisernen Jungfrau. Der Leser darf wahre Hingabe erleben, bei der Wiederbelebung eines Golems dabei sein, einen Blick in die Welt der Alten werfen und dabei sein, wenn Rasputin nach Hause kommt.

Diesmal gab es deutlich weniger Hakenkreuze zu retuschieren, und wieder ist eins durchgerutscht, vielleicht ja ein geheimer Wettbewerb? Zum Thema Werbung durch Verbot haben wir uns ja schon etliche Male ausgelassen, muss nicht schon wieder sein.

Was erfreut, ist die deutlich spannendere Geschichte, die nicht so geradlinig und vorhersehbar wie in "Saat des Bösen" ist. Die Hellboy-Galerie am Schluss hätte man weglassen können, aber das Interview mit Mignola ist kurz und gut und auch die Anmerkungen des zuständigen Redakteurs sind lesenswert.

Also brecht auf in Scharen und vermehrt in treuem Glauben den Umsatz derer von CrossCult, auf dass die auch noch die nächsten Bände produzieren können. In Asperg hofft man auf die Comic-Manie in den Kinos, denn ein Hellboy-Film ist ja in er Pipeline. Da drücken wir ganz fest die Daumen, denn Hellboy ist einfach fett!

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