Mit dem Niedergang des Splitterverlages und der Übernahme der Fantasy-Titel durch Carlsen ist dieses Segment bei den Hamburgern förmlich explodiert. Über diesen Bereich bei Carlsen kann man sich auch im eigenen Fantasy-Magazin "Magic Attack" ein Bild machen. In der ersten Welle der Veröffentlichung gibt es neben der aktuellen Nummer der jeweiligen Serie meist auch noch eine alte Nummer in neuer Bearbeitung.


"Der Schrei des Plouillon" ist der aktuelle Band der "Meisterkartographen". In einer weltumspannenden Stadt kennen sich die verschiedenen Machthaber selbst nicht so richtig aus, nur die Meisterkartographen versuchen immer wieder etwas Ordnung in das Chaos zu bringen. Dabei gilt es natürlich auch phantastische Abenteuer zu erleben und neue Stadtgebiete zu erkunden. Diesmal führen uns die Franzosen in einen Bezirk, der an Heißluftballonen hängt. Als Widersacher sind die gemeinen Schärgen der Sapientisten immer auf den Fersen der Helden. Die sind mit einer guten Mischung aus Heldentum und Tolpatschigkeit gesegnet, so dass die Abenteuer nie zu ernst oder langweilig werden.


Die seit Asterix bekannte Mischung ist mit Zeichnungen im Funny-Genre gewürzt, erreicht aber nicht das Niveau des gallischen Klassikers. Vielmehr hat es der Leser bei den aus dem Hause Soleil stammenden Serien mit gut gemachter Unterhaltungsware zu tun. Ähnlich den amerikanischen Superhelden-Serien wird stets darauf geachtet, einen gewissen Qualitätsstandard zu halten (was hier durchaus gelingt), mit einigen Verweisen auf zurückliegende Bände diese für den Neueinsteiger interessant zu machen und die Geschichte nicht zu einem endgültigen Endpunkt zu bringen, damit man sich auf das nächste Abenteuer freut.


In der für französische Verhältnisse nicht unüblichen Veröffentlichung als Fortsetzungsgeschichte fallen die gelegentlichen logischen Brüche in der Handlung weit weniger auf, als im Album-Format. Gespickt mit einer Vielzahl humoristischer Einblicke und fast schon gesellschaftlich relevanter Charakter-Überzeichnungen macht dieses Album Spaß, ist aber auch schnell wieder vergessen. Nette Unterhaltung aus dem Land, das mit seinen tollen abgeschlossenen Comic-Abenteuern den guten Ruf des Carlsen-Comic-Programms mitbegründet hat.



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