Da hat der Jahr 2000 Bug gnadenlos zugeschlagen! Superman Welt steht an der Schwelle des 21. Jahrhunderts und die Zukunft ist ungewiss. Jeder bereitet sich auf seine Art auf das große Ereignis Silvester 1999 vor: Während Lex Luthor seine eigen Show plant widmet sich Kal-l seine Familie. Ma und Pa Kent wollen diesen besonderen Jahreswechsel in Metropolis verbringen. So sammeln sich langsam die Protagonisten dieser Geschichte in der Stadt der Zukunft. Als ungebetener Gast erscheint eine kleine Roboter-Spinne, die aber zu einem großen Übel für die Welt erwachsen wird. Brianiac’s Geist schlummert in diesem Geschöpf und wartet darauf, wieder Gestalt anzunehmen. Das gelingt ihm auch, und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Brainiac kreuzte ja schon mehrfach Supies Pfade, nun entwickelt sich das grüne Superhirn zur Plage für einen ganzen Planeten. Im ersten Teil der Geschichte entwickelt sich diese Bedrohung, die man als altgedienter Superman-Leser schon in unterschiedlichen Stufen kennen gelernt hat bis zur Version 13 – na wenn das kein schlechtes Omen ist. Neben den diversen Robotern des DC-Universums – Metal-Men, Red Tornado, Hourman ... – spielt vor allem Luthors kleine Tochter eine große Rolle in diesem Drama. In diesen zerbrechlichen Körper rettet sich der ursprüngliche Brainiac und zusammen mit Lex werden diese beiden Bösewichter unsere Welt retten. Doch bis dahin wird Supie in den Datenstrom Brainiacs eingesogen, von Lena Luthor/Brainiac verstofflicht, als blauer Supie gegen den großen Feind als Kanonenfutter missbraucht um schließlich machtlos vor der Unmenschlichkeit Luthor zu kapitulieren. Aber keine Angst, die Welt wird gerettet und Metropolis schaut danach noch ein bisschen besser aus als davor.

So viel Potential dieses Story-Gerüst hat, so konfus ist leider auch die Geschichte realisiert. „Viele Köche verderben den Brei“ scheint das hier passende Sprichwort zu sein. Die zerrissene Geschichte wird von einer Vielzahl unterschiedlich guter Zeichen-Teams in Szene gesetzt. Hier ist vom Animated-Style über eine Mignola Kopie bis zum modernen Butch Guice alles zwischen Licht und Schatten vertreten. Dem hohen Qualitätsstandard des Hauses DC ist es zu verdanken, dass kein totaler Schrott dabei ist. Doch die unterschiedlichen Zeichnungen und die hastig erzählte Geschichte wollen keinen Lesefluss aufkommen lassen. So ist es fast ein Stück Arbeit, dass Ende der Geschichte zu erleben.

Zu den großen Fehlern der Geschichte gehört, das der Brainiac-Virus zwar die ganze Welt heimsucht, die Action aber nur in Metropolis abgeht. Zum schlechten Schluss werden die Schäden dann noch auf einen Schlag ungeschehen gemacht – wenn da nicht wieder Bobby aus der Dusche gestiegen ist (für die nicht Dallas-Clan Kenner, dieser kleine Schritt machte vor jahrzehnten ein Jahr der Soap-Opera „Dallas“ einfach ungeschehen).

Die Figur des Brainiac ist ohnehin recht kompliziert. Erst Bösewicht, dann Herrscher über einen fremden Planeten, dann verschlossener und jugendlicher Held in der Legion der Superhelden (die es ja übrigens gar nicht mehr geben dürfte, da es ja das Idol Superboy – welches ursprünglich mal als Leitbild dieses Superhelden-Teams stand – nach neuer Superman Geschichtsschreibung auch nicht gab). Da sehe ich schon eine zwölf-teilige Miniserie über die Geschichte des grünen Undurchsichtigen am Horizont des Comic-Markts.

Der Superman Sonderband – Countdown für Metropolis bekommt Sympathiepunkte für die Erinnerung an die guten alten Superman Sonderbände aus den 70ern macht aber nicht richtig Spaß.




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