Der neue Bilal ist da und er ist einfach das Beste seit langem. In "Der Schlaf des Monsters" verbindet Bilal sein Faible für düstere Zukunfts-Szenarien mit seinem politischen Engagement.

Die drei Hauptpersonen der Geschichte treffen in einem Krankenhaus im Sarajevo des Jahres 1993 aufeinander. Drei elternlose Säuglinge die mitten im Krieg ihr Leben beginnen. Zuerst lernen wir Nike Hatzfeld kennen. Er und sein herausragendes Gedächtnis erzählen uns die Vergangenheit, die in der aktuellen Geschichte ihre Früchte trägt. Nike, der älteste der drei Säuglinge, schwört im Alter von 18 Tagen die beiden "Kleinen" zu beschützen. Doch das ist nicht einfach in einer Zeit, da religiös Verblendete in einer Kloakenwelt die Macht übernehmen wollen. Mittendrin die drei aus Sarajevo: Nike das Gedächniswunder; Leyla die Astrophysikerin, die im Orbitalobservatorium Hubble 4 geheimnisvolle Signale empfängt; Amir, der durch seine Freundin ein Soldat der Fanatiker wird.

Die Geschichte handelt von Verrat, Intrige und den üblichen Zutaten einer guten Verschwörungsstory. Angereichtert mit fliegenden Autos, einem Himmelslift, Androiden, Fliegen und Zielerkennungsnasen. Immer wieder schaffte es Bilal, den Leser zu berühren. Gleich zu Anfang mit dem Säugling Nike, der bereits mit 18 Tagen einen Windhauch vom Explosionsdruck einer Bombe unterscheiden kann, später mit dem Treffen der Liebenden, die nur durch den Lauf einer entsicherten Pistole getrennt sind.

Bilal erzählt die Geschichte im Stil etwa des "Bladerunner"-Films. Diesmal also ein eher konventioneller Einstieg in die Geschichte. Das macht es auch dem Bilal-unerfahrenen Leser einfach, in die Story zu finden. Zeichnerisch erscheint "Der Schlaf des Monsters" mehr wie eine angenehm lange Bildersammlung des Künstlers. Kaum ein Paneel, das nicht wie ein Gemälde wirkt. Trotz der vielen Schlieren bleiben die Bilder übersichtlich. Ein genaueres Betrachten offenbart die Leichtigkeit der Bilder, die den Eindruck der genauen Beschreibung bei einfachem, oft schnellem und unsauberem Pinselstrich erwecken.

Wie im Hollywood-Film sind alle guten Handlungsträger ausgesucht schöne Menschen. Ist das die Freude an der Schönheit oder einfach nur ein Verkaufsargument?

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