Welches Bild wirft es auf ein Volk von Dichtern und Denkern, wenn neben dem Goethe-Institut "Derrick" der Export-Schlager der deutschen Kultur ist? Bezahlen wir die Welt oder kaufen die so etwas tatsächlich freiwillig ein? Millionen von Japanern kennen zwar Horst Tappert, halten Helmut Kohl aber für den deutschen Sumomeister - und wer ist eigentlich Gerhard Schröder?

Wer also etwas zu "Derricks" Ehrenrettung sagen will, kommt ohne den begriff „KULT“ nicht aus. Nur so kann man kultivierte Langeweile gutreden. Eine afrikanische Version könnte zumindest als Geburtenkontroll-Maßnahme verkauft werden.

Jetzt das Comic zur Serie.

Schon der Umschlag offenbart es - das Comic schehrt sich einen feuchten Kehrricht um die Serie. Oder hat man solch ein Dekolleté schon mal im Fernsehen gesehen? Es ist egal, ob es um italienische Brauhäuser, tierische Zirkusakrobatik oder Derricks Liebesleben geht - ohne Haudrauf-Klamauk und platt gewalzte Unschuldige geht es in diesem Comic nicht. Der hier gezeigte Witz ist härter als alle Verhöre, die Derrick je geführt hat.

Wer mit dem Comic nichts anfangen kann, bekommt zumindest bei der Erstauflage eine Musik-CD gratis dazu. Hier wird das Derrick-Thema von "Les Humphries" gleich dreimal verfremdet. Um es zu mögen, sollte man dem Thema "Deutscher Sprechgesang" gegenüber aufgeschlossen sein. Für Freunde dieser Musik ein Stückchen "Kult".

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