Das Jahr 997, die Kirche beherrscht weite Teile Europas, in den Wäldern lauern Ghuls und Reliquien haben magische Kräfte. Raedwald der Sachse kämpft sich durch diese finstere Welt. An seiner Seite weiß er den kräftigen Arnulf, ein blonder Hühne mit einer scharfen Axt. Doch auch Raedwald selbst ist nicht wehrlos, sein Verstand ist ebenso scharf wie die in seinem großen Kreuz versteckte Klinge.

Nachdem „Akte X“ das mysteriöse Amerika von heute beleuchtete und „Silbermond über Providence“ einen Blick in den obskuren Wilden Westen eröffnete bleibt nun auch die dunkle Zeit um die erste Jahrtausendwende nicht von magischen Mächten verschont. Der hübsche Held ist eine Mischung aus Mulder und William von Baskerville. Er kennt sich mit allem heiligen und unheiligem aus, kennt in allen Winkeln der Welt seltsame Menschen und kann sich sogar gegen die Verfolgung der überall gefürchteten Mönche von Cluny erwehren. Nur von den auf dem Backcover erwähnten Sylphen und ihren eisernen Luftschiffen sieht man nur in einem Panel einen leuchtenden Streif am Himmel. Statt dessen sehen wir, dass es in dieser Welt verdammt dunkel war und heftig zur Sache ging. Auf der ersten Seite werden sechs Menschen getötet und es geht mit Vergewaltigung und Enthauptungen weiter, selbst Kinder bleiben nicht verschont – es war eine harte Zeit.

Die Bilder wirken zu Beginn ungelenk, können aber mit ihren extremen Blickwinkeln und den beschreibenden Details wie verrottenden Kadavern gefallen. Obwohl immer wieder über all die dreckigen Menschen gesprochen wird, sehen die dann dafür doch (ich habe leider kein weiteres passendes „d“ gefunden ;0) sehr sauber aus. „Millennium“ ist durch und durch ein Abenteuercomic. Da muss man manchmal Abstriche in puncto Logik in Kauf nehmen. Da kommen dem Helden dann doch Geistesblitze, die für den Leser so nicht absehbar waren. Aber dafür hat man ja den kräftigen Heldenhelfer, dem der Held dann alles erklärt – und uns unwissendem Leser dabei gleich mit. Das ist für einen Abenteuercomic völlig okay und macht auch richtig Spaß. Ein wenig Sex gibt es auch – doch davon mehr in Band zwei.

Mystery in historischem Gewand ist nicht neu, alte Zack Fans kennen zum Beispiel „Roland – Ritter Ungestüm“. Die Geschichte hätte super in Deutschlands führendes Comic-Magazin gepasst. Die Leseprobe wird dem Album nicht wirklich gerecht, als Ganzes wirkt es deutlich stimmiger.

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