Andrax hält auch im dritten Band, was er verspricht: Barbaren-Action mit vollbusigen Schönheiten und einem ungewohnten Technik-Dino-Mix. Und diesmal legt der oft sinnierende Held im schwertbehängten Lendenshorts noch eine Schippe drauf: Werwöfe, Amazonen und Robin Hood. Aber was will man einem Mann wie Wiechmann vorwerfen? Wer solch schöne Worte wie „unverbrüchlich“ wieder in den Sprachgebrauch bringt, darf auch bedenkenlos in literarischen Vorlagen wildern.

Grafisch unterscheidet sich dieser Band von seinen beiden Vorgängern. Waren bisher die Seiten auf das Taschenbuchformat verkleinert, und so Bernets Strich fein und detailliert, so wurden die hier veröffentlichten Geschichten für das kleine Format gemacht und mussten nicht verkleinert werden. Das wirkt gröber, schneller gemacht – ist es aber nicht. Endlich hat man die Gelegenheit zu sehen, wie aus einfachen Linien unterschiedlicher Stärke wie durch Zauberhand Gebirge werden, schwarze Flächen werden zu Roben und Tintenkleckse scheinen Gesichter lebendig zu machen. Und auf der nächsten Seite ist dann die fast identische Ansammlung von Strichen ein verängstigter Zauberer – das ist einen zweiten Blick wert.

Wer nun Bedenken bekommt, im dritten Band weniger Geschichte für die mittlerweile gewohnten 18 Euro zu bekommen, darf beruhigt auch zu dieser Pulp-Perle greifen, die freundlichen Menschen bei Cross Cult haben den Umfang einfach erhöht, das macht im Ganzen dann wieder den selben Preis pro Panel wie bisher. Wie machen die das?

Die Story der ersten Geschichte legt durch deren Tour de Force durch beliebte Vorlagen zu viel vor, der zweite Teil des Bandes kann da nicht mithalten. „Das große Wesen“ bietet „nur“ Panzer, ein Riesengehirn, Speere und Krokodile. Das ist schon fast zu zart für den derben Post-Apokalypse-Action Spaß.

Wer sich Gedanken machen will, ist hier völlig fehl am Platz. Fragen wie „Was macht Robin Hood in der Zukunft“, „Wer war nun der weiße Wolf“ oder „Warum wirft der Felsen im einen Panel einen Schatten auf Andrax Gesicht und im nächsten nicht mehr“ stören einfach.

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