Comic-Gesamtausgaben – Fluch oder Segen? Als Sammler möchte man natürlich alles von einer Serie, einem Autor oder Zeichner, und Gesamtausgaben machen das Sammeln ziemlich leicht. Aber günstiger sind die gesammelten Werke nicht wirklich. Isnogud macht mit € 29,00 für den Hardcover mit dem Inhalt dreier „normaler“ Alben keine Ausnahme. Spaß macht das aber auf jeden Fall!

„Ich will Kalif anstelle des Kalifen werden!“ Dank dieser Intention tritt der neidische Großwesir Isnogud in jedes Fettnäpfchen, fällt auch jede Gemeinheit rein und probiert jede noch so abgefahrene Idee aus, um letztendlich dann doch auf die eigene Nase zu fallen.

Band eins der chronologischen Gesamtausgabe bringt gleich auf den ersten Seiten die grundlegende Problematik der Übersetzung von Wortwitzen ins Deutsche. Da wäre der Händler Meder Injapan. Wie soll man den Vornamen des Händlers, der phonetisch im französischen „gemacht“ bedeutet übersetzten. Kann man den Wortwitz erhalten? Manchmal geht das einfach nicht. Vielleicht ist es im Französischen ja auch lustig, wenn Händler in Hocker verzaubert werden, auf deutsch ist es das eher nicht. Aber den guten Übersetzern bei Ehapa ist es zu verdanken, dass es wohl die meisten Witze erhalten bleiben. Die manigfaltigen Redewendungen mit Händen, wie Handlanger, eine Hand wäscht die andere oder eine Hand anlegen machen die Geschichte „Hand in Hand“ so richtig griffig.

Grafisch entwickelt sich der Band enorm. Sind die ersten Zeichnungen noch dominiert von eher schlacksigen Gestalten – wobei auch die beiden rundlichen Handlanger lange und spitze Nasen haben -, werden Tabarys Zeichnungen schnell runder.

Die im ersten Band der Gesamtausgabe enthaltenen 16 Kurzgeschichten machen einzeln riesen Laune, man sollte sich zwischen den einzelnen Kapitel aber Pausen gönnen, dann machen die nächsten Seiten deutlich mehr Spaß.

Warum Asterix der berühmteste Held aus der Feder Goscinnys ist liegt sicher nicht an der mangelnden Qualität der Geschichten um den Großwesir. Auch nicht an den Zeichnungen Tabarys, den Beides ist überdurchschnittlich. Manchmal ist das Leben einfach nicht gerecht.

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