Luzie aus der Hölle kommt eigentlich aus München, oder aus Hünefeld – wo auch immer die deutsche Hölle liegen mag. In München leben Elke Reinhart und Gerhard Schlegel. Die sind Grafiker und Comic-Fans und halten mit anderen Grafikern und Comic-Fans den deutschen Comic neben den deutschen Mangaka und einer Hand voll Comicschaffender, die davon richtig leben können, die Fahne der teutonischen Sprechblasenkultur am flattern. In Hünefeld ist der „Schwarzer Turm“ beheimatet. Wird von ebenfalls genügsamen Comic-Fans geleitet und so bringen Rochus “Robi” Hahn und Michael “Mille” Möller immer wieder gute Comics aus heimischen Gestaden in die deutschen Comicläden. Alleine dafür gebührt denen ewiger Dank.

Nun ist Luzie aus der Hölle kein neuer Comic, vielmehr vermittelt der für sich alleine schon sehr lesenswerte Comic voller Anspielungen auf das eigene Genre ein klitzekleines aber eigentlich sehr aussagekräftiges Bild des deutschen Comics. Auf den Seiten 32/33 des Bandes erzählen Elke und Gerhard die bewegte Geschichte der Geschichte von der Idee über die marktgegebene Unumsetzbarkeit durch eingestellte Magazine bis hin zum vorliegenden Band. Bewegend!

Aber davon lässt sich Satans Tochter nicht beeindrucken und will Jungens mit Hang zu Jack Kirbys Forager vermöbeln, deckt eine Verschwörung eines gar nicht so netten Engels auf, trifft das böse Kaninchen, das schon in der Fernsehserie Buffy beschworen wurde, und findet endlich ein Ende ihrer Geschichte.

Da Dragonball Initialzünder dieses Comics war, wird dessen Schöpfer erwähnt, Laska scheinen auch Fans des ersten und vielleicht besten Spider-Man Zeichners zu sein und auch das Maskottchen des Münchner Comicfestes findet seinen Platz in diesem Comic - das hatten Laska damals entworfen. Das Daumenkino im rechts unten weckt wohlige Erinnerungen an den in Deutschland eher unbekannten Madman.

Für den Freund heimisch gemachter Sprechblasenunterhaltung wird einiges Entdeckbares geboten. Schade, dass sich bei unserem Band die Leimung löst, ansonsten steht dem höllischen Spaß aus deutschen Landen nichts im Weg.

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