Mit den Millies, genauer mit der Nummer 37, hatte zu Beginn der 70er die Flower Power und die POPART den Perry Comic übernommen. Nach sehr einfachen und eher schlecht gezeichneten biederen Zukunftsabenteuern wurde plötzlich der Weltraum bunt und die Mädels unbekleidet – ein Meilenstein des in Deutschland vertriebenen Comics!

Diesem fast schon historischen Moment wird nun mit der aktuellen Nummer 3 der Fortsetzung des SF-Comic-Klassikers (fortlaufende Nummer 133) ein Denkmal gesetzt, denn die Millies kommen zurück! Waren vor dreizig Jahren die Millies schon ganz schön hart im Austeilen, so legten sie 2007 noch eine Ecke drauf. Obwohl die Alligatorfarm vieles vom schrillen Ton der alten Hefte übernommen hat, die Hamburger mache es mittlerweile erwachsener. Perry ist ein von Selbstzweifeln geplagter Kommandant mit Verantwortungsbewusstsein und die Millies setzen Perrys Schiff, der Crest II, blutige Akzente. Das treibt nicht nur Haluter Icho Tolot die Tränen in die drei Augen, als er den halb zerstörten Raumer antriebslos im All treiben sieht.

So beginnt der Dreiteiler, der sicher noch mit einigen harten Überraschungen uns Leser für sich einnehmen wird. Teil eins meistert diese Aufgabe mit Bravour. Neben der 19-seitigen Hauptgeschichte warten zwei Nebenstories, eine Risszeichnung, eine Hand voll redaktionelle Seiten und ein Poster auf den SF-Fan. Ein super Paket für noch nicht einmal fünf Euro.

Aber was stimmen muss, ist der Comic. Obwohl Vincent Burmeister einen klar erkennbaren eigenen Stil hat, einige Anleihen an berühmte Vorbilder kann man erkennen: Da wäre der im Blick auf den Bildschirm, der ganz im Stil Frank Millers „The Dark Knight Returns“ die alten, gewölbten Bildröhren zeigt. Als Icho den schwer verwundeten Perry sieht, glaubt man sich in einem weiteren Miller Comic zu befinden, die vielen fast organisch anmutenden Schläuche erinnern angenehm an „Ronin“. Doch nicht nur die Grafik, auch das Erzählen in Bildern stimmt. Als sich Ichos Raumschiff der Crest II nähert, sieht man zu Beginn ein eigentlich ganz vertrautes Bild von Perrys Raumer. Erst als sich das Wrack langsam auf Icho zudreht, wird das Ausmaß der Zerstörung sichtbar.

Diese Klasse haben die beiden anderen Comics dieses Heftes nicht, aber alleine diese 19 Seiten sind den Kauf dieses Heftes wert.

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