Im zweiten Band der Gesamtausgabe darf Lucca Torelli wieder böse sein und mit Fremdwörtern, die er nicht kennt, um sich werfen. Es ist gut, wenn man Vertrautes wieder findet. Und so schießt sich Torpedo durch seine flüchtigen Bekanntschaften und geniest seine Arbeit. Dabei lässt er es sich immer wieder gut gehen und ist der Damenwelt nicht abgeneigt. Dieser Comic ist immer wieder hart wie eine Morgenlatte und die meisten Mädels strengen sich an, das Leben etwas lockerer zu machen.

Band zwei liefert in der ersten Hälfte des Bandes genau das, was man nach der Lektüre des ersten Bandes erwartet. Aber im Laufe der meist acht Seiten kurzen Storys verändert sich der Ton. Torpedo wird härter. Nicht gewalttätiger oder blutiger, sondern konzentrierter auf einen Aspekt. Es fehlt plötzlich an leicht zu erkennender Motivation der Akteure für deren Aktionen. Da wird das Morden plötzlich zur Nebensächlichkeit und Frauen zur Wegwerfwahre wie Blätter einer Küchenpapierrolle. Härter wird auch der Wortwitz. Auf die Frage der Unbekleideten im Bett „Wie stehts?“ antwortet er ultralakonisch „Gestern stand er noch“. Das ist schöner als eine Pampelmuse im Gesicht.

Die Geschichten sind nicht chronologisch aufgebaut. Mitten im Band erfahren wir, wie Torpedo zu seinem dümmlich aussehenden Partner gekommen ist. Und dann überrascht der Band mit einer Geschichte in Albumlänge. Die wirkt aber etwas mit der Brechstange auf höhere Seitenzahl geprügelt. Einzelne Gags könnte man gut als One-Pager für sich allein funktionierend lesen. Vor allem, als die Geschichte am Ende die Kurve zum Beginn kriegen muss, ist dass elegant wie ein Backstein gelöst.

Lesenswert allemal ist der zweite Band bei konsequent gleichartiger Zeichenweise überraschend durch die Experimente in der Erzählweise.

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