Das Logo auf dem Band DC Premium 49 „Batman - Dark Detective“ ist eine der schönsten Reminiszenzen für Superheldenfreunde in den Vierzigern und Fünfzigern überhaupt. Das gute Batman-Signet der alten Superman Hefte, das auch später die Batman Sonderhefte zierte - das ist pure Kindheitserinnerung.

Das Cover zeigt mit Scarecrow und Two-Face zwei der ebenso alten und guten Gegner des Detectives der Nacht. Da darf der Joker nicht fehlen, und das tut er auch nicht, den hier handelt es sich um die Fortsetzung eines der Klassiker des Batman-Universums: Dark Detective. 1978 definierten Steve Englehart, Marshall Rogers und Terry Austin in Detective Comics 469 - 476 Batman neu - nicht das erste Mal und nicht das letzte Mal, aber diese acht Hefte machten Batman wieder grimmiger und die Geschichten düsterer. Ebenso wurde hier eine bei uns eher unbekannte große Liebe Batmans erzählt. Silver St. Cloud liebte den Playboy, war aber von Batmans hartem Kern verschreckt - das Ende war kein glückliches.

Im Jahr 2005 trat dasselbe Team erneut an, um an diese in Amerika sehr populären Geschichten anzuknüpfen. Aber wie erzählt man eine fast dreizig Jahre alte Geschichte sinnvoll und würdig neu bzw. führt sie passend weiter? Frank Miller versagte mit dieser Aufgabe in den Augen der Käufer mit seinem DK2, und ein Verlag muss schließlich Geld verdienen. Frank Miller war mit seinem Versuch zu modern und zerstörte seine alte Geschichte, beides missfiel beim Publikum. Hier ist das anders, Englehart lässt mit Silver St. Cloud die alte Figur wieder auftauchen, reduziert seinen Cast auf die altehrwürdige Ganoven-Prominenz und erzählt diesmal eine durchgängigere Geschichte als damals. Hörst sich eigentlich gut an, funktioniert dann aber leider nicht so, wie am Reisbrett designt.

Da sind zuerst mal die Zeichnungen. Ist es das Alter, oder wollten Marshall Rogers und Terry Austin einfach nicht mehr? Wo damals mit Perspektiven gespielt wurde, gibt es nur noch Routine, wo der Seitenaufbau auf den ersten Blick schon Action ausdrückt, ist heute Uniformität und wo das Detail Panels explodieren ließ, gibt es nun zu oft verdrehte Arme. Schade! Wir haben neben einer Seite aus dem aktuellen Comic eine Seite des alten Dark Detective Runs zum Vergleichen auf diese Seite gestellt.

Bei der Story geht es weiter - leider. Konnte in den 70ern der Joker mit der Idee, allen Fischen im Meer mittels einer Chemikalie sein Gesicht zu verpassen und nun mit den Tantiemen aus dem Copyright ein Vermögen zu verdienen alleine ein leicht intellektuell angehauchtes Lächeln in des Lesers Gesicht zu zaubern, ist ein den Wahlkampf ausfechtender Joker nur ein müdes Mundwinkelzucken wert. Klar ist dieser Band eine sehr solide Geschichte mit akzeptablen Bildern, gegenüber der Vorlage verliert der Comic in allen dem Comic eigenen Ebenen.

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