Geiz ist geil – sach ma – wer hat den den Scheiß verzapft? Sparsamkeit ist wohl nur bei einer Minderheit sexuell stimulierend und die Popularität dieses einem überbezahlten Marketing-Monsters Hirn entsprungene Unsatzes kann einem das Vergnügen, günstig gute Comics in einer aufwendigen Darbietung zu genießen, echt verleiden.

Gut und günstig sind die passenden Stichworte für die Umpah-Pah Gesamtausgabe. Vielleicht ist dieser Comic aus der Feder des Asterix Teams Uderzo und Goscinny sogar deren besserer Comic, zumindest ist es der kürzere – und das ist ja für dem Sammler auch immer wieder ein Argument. An Witz fehlt es der Geschichte um den kräftigen und intelligenten Indianer Umpah-Pah und den oft leicht verwirrten Hubert von Täne sicher nicht. Egal, ob der Medizinmann beim Kriegstanz auf eine Streitaxt tritt und deswegen noch furioser hüpft, oder die Nachrichtenübermittlung via Rauchsignale zu einem Spiel „Stille Post“ mutiert, hier darf unbekümmert nach dem Lacher schon auf die nächste Pointe gewartet werden, denn die kommt sicher, außer man ist nach 176 Seiten am Ende der fünften Geschichte angekommen. Mit Wehmut fühlt man auf dem letzten Panel mit dem jungen von Täne, der sichtlich ergriffen seinem treuen Freund Umpah-Pah ein letztes Mal hinter her winkt.

Obwohl der indianische Held noch vor der Geburt des bekanntesten Galliers das Licht der Sprechblasen erblickte, wirkt er irgendwie frischer als Asterix in seinen ersten Abenteuern. Vielleicht waren Uderzo und Goscinny ja von der erzieherischen Aufgabe der Abenteuer um den Ur-Franzosen zu strak beeindruckt und ließen ihn etwas zu pädagogisch wertvoll werden. Da hatte der Indianer und sein imperialistischer Freund es einfacher, die beiden durften einfach nur witzig sein.

Dies ist nicht die erste Ausgabe der Umpah-Pah Geschichten in Deutschland. Zuerst gab es den Funny im legendären Zack und auch danach erlebte der Indianer zweimal eine komplette Veröffentlichung bei uns in Deutschland, allerdings immer in mehreren Alben. Nun spendiert Ehapa der Gesamtausgabe einen Kunstledereinband, Goldprägung und ein umfangreiches Vorwort samt der ersten Schritte der französischen Rothaut aus dem Stamm der Waschs-Waschas. Leider fehlen die einzelnen Titelbilder der einzelnen Alben; das ist aber auch wirklich der einzige klitzekleine Kritikpunkt, den man an diesem Band finden kann. Schönes Papier, satte Farben und ein schönes Lettering runden das Lesevergnügen wohlig ab.

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