Das ist nun schon der 32. Band, den der untalentierte Hobby-Zeichner Don Rosa auf deutsch in die Läden bringt. Es ist schon fast dreist zu nennen, dass dieser dem groben Strich und dem nebensächlichen Witz im Hintergrund verschriebene Mann sich thematisch auch immer wieder bei den Abenteuern aus der Feder des großen Carl Barks bedient. Es ist und bleibt unverständlich, dass sich die Zeichnungen, die wie frisch aus dem Hausaufgabenheft eines Pennäler stammende Kritzeleien aussehen, auch noch verkaufen und darüber hinaus auch eine nicht geringe Zahl an Fans auf der ganzen Welt haben.

In diesem – wie schon erwähnt eigentlich überflüssigem Band – verherrlicht Don Rosa die Gestalt des Donald Duck zum wahren Helden der an der Seite seiner beiden Freunde Panchito Pistoles und José Carioca die legendäre Stadt aus Kristall mitten in der brasilianischen Region Mato Grosso findet. Zumindest gibt sich der Autor und Zeichner Mühe bei der Recherche zu seinen Geschichten. Obwohl es natürlich auch in Brasilien keine Vögel wie Panchito und José gibt, die Ansicht von Rio de Janeiro ist ganz vernünftig, wenn auch die Perspektiven der Hochhäuser dilettantisch sind. Im zweiten Teil führt Rosa den Leser zurück in die Jugendjahre der reichsten Ente Entenhausens. In „Die Gefangene am Agony Creek“ wird das vielleicht sogar amouröse Verhältnis zwischen dem noch nicht Milliardär und der leicht verruchten Bardame Nelly beleuchtet.

Ein Pluspunkt dieses Comics ist das Preis/Leistungsverhältnis. Knapp neun Euro für immerhin 72 Seiten ist ordentlich.

MOMENT!? Don Rosa ein untalentierter und dreister Hobby-Zeichner? Richtig! So sieht sich zumindest der in selbstironischer Unruhe ergraute Künstler selber. So wie bisher gelesen könnte eine Rezension von Rosa über seinen neuen Band aussehen. So stellte er seine Sicht auf seine Arbeit in einem Interview während der Buchmesse Frankfurt 2006 dar. Und das ganz ohne das spitzbübige Schmunzeln im Gesicht, ohne das man den Mann eigentlich nicht zu sehen bekommt. Er betrachtet sich immer noch als Barks beziehungsweise Donald Duck Fan. Und so ist es auch verständlich, das er aber auch gar kein Verständnis für die kurzen Signierstunden fand, die Ehapa ihm abverlangte.

Aber der Mann ist kurzentschlossen und so verlängerte er seine Arbeitszeit mal eben um 90 Minuten um mehr Fans mit einer Zeichnung zu erfreuen. Nur einmal, als er auf eine gesellschaftskritische Ebene in seinen Comics, ähnlich den Aussagen in einigen Braks Abenteuern, angesprochen wurde, wurde Don Rosa fast blass. Da fragte er ungläubig „Haben Sie so etwas in meinen Comics bemerkt?“. Er will einfach nur unterhalten, und das macht er auch verdammt gut – und das ist gar nicht so einfach.

Und wer es nicht glauben will, das Rosa nicht so überzeugt von seiner Arbeit ist - selber hören! Wir haben das Interview zusammen mit unserem Partner Splashpages geführt.

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