Die Crossover der großen Verlage lassen nichts aus, besonders wenn Dark Horse oder Image die Rechte an einer der Figuren hat. Nach Batman/Aliens, das schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen war, Superman/Aliens, Batman/Predator, nun Batman/Tarzan (Wann kommt dann Batman/Darth Vader?).

Diese Paarung war abzusehen, erlebt Tarzan momentan durch die Fernseh-Serie doch einen Boom. Das wirft besonders nach den Ausführungen von Georg F. W. Tempel, Chefredakteur Erwachsenen-Comics bei Ehapa (Ihr habt hoffentlich unser Editorial des letzten Monats gelesen?) die Frage auf: Können Comic-Serien auf dem Massen-Markt noch ohne Fernsehunterstützung überleben?

So sehen die Vorzeichen für dieses Comic aus dem Hause Dino eher schlecht aus. Aber wie so oft sollte man erst einmal hinter die Vorurteile/-schusslorbeeren blicken, wenn man sich ein Urteil erlauben möchte. Batman/Tarzan ist nämlich recht lesenswert.

Wer solche Crossover kennt, weiß dass sich die Helden erst einmal kennen lernen müssen. Dazu wurde Batman in die Zeit von Tarzan transportiert. Große Autos mit geschwungenen Kotflügeln bestimmen das Straßenbild und Afrikas Landkarte besitzt noch einige weiße Flecken. Bei der Einweihung eines neuen Flügels des Museums von Gotham mit dem Thema Afrika wird Bruce dem englischen Adligen Lord Greystoke vorgestellt. Als dann in der Nacht eine als Katze verkleidete Diebin aus der Ausstellung wertvolle Artefakte stielt, treffen sich bei der Verbrecherjagd die beiden Männer wieder, diesmal als Batman und Tarzan.

Es stellt sich heraus, dass die Ausstellungsstücke aus der verborgenen Stadt Memon stammen und dort von dem Abenteurer Finnegan Dent gestohlen wurden. Dieser Dent ist gerade dabei, bei einer von Bruce finanzierten zweiten Expedition aus Memon weitere Schätze zu rauben. So steht Batman natürlich in einer Ehrenschuld bei der ihm Tazan als Beschützer Afrikas zur Seite steht. Die beiden Helden und die vermeintliche Catwoman alias Prinzessin Khefretari aus Memon brechen auf und begeben sich nach Afrika.

Igor Kordey zeichnet einen Batman mit vielen Texturen, dessen Retro-Look an alte kolorierte Radierungen angelehnt ist. Im Gegensatz zum Image-Stil mit seinen langen Beinen und dicken Oberweiten wirkt Kordey kompakt und muskulös. Seit die Seiten mit Computerhilfe ihre Farbe bekommen, gleichen sich in dieser Hinsicht leider zu viele Hefte, so auch dieses. Die Farben sind perfekt. Eine eigenständige Farbegebung wäre das i-Tüpfelchen gewesen.