In diesem zweiten Band von Fujumi findet man drei Kurzgeschichten:
"Never Ending Heart", "See You In Eden" und "Der Lebkuchenmann".
Die erste Geschichte ist gleichzeitig auch die beste. Voller
menschlicher Abgründe, wie uns das Hinterblatt Klappentext verrät.
In "Never Ending Heart" geht es um Rinzy. Das ist eine Heavy-Metal-Band
und gleichzeitig der Vorname des Sängers. Rinzys Seele besitzt einige dunkle Flecken und er sieht öfters den Tod.Deswegen hat er den Selbstmord seiner Freundin nicht verhindert, obwohl er hätte eingreifen können.Nur einobdachloses Kind war vielleicht Zeuge. Um rauszufinden, was und wie viel das Kind weiß, nimmt er es bei sich auf.

JP - so der Name des obdachlosen Mädchens - ist außerdem ein riesengroßer Rinzy-Fan. JP ist eigentlich gar nicht obdachlos, sie ist von ihrem Vater abgehauen, der sie zur
Prostitution zwingt. Zwischen Rinzy und JP entwickelt sich eine Beziehung. Eine ernste Beziehung, denn Rinzy will JP auf die große Welttournee mitnehmen. Das hat er noch nie mit irgendeiner seiner zig Tausend Frauen gemacht. Bei einem Konzert taucht aber plötzlich JPs Vater auf, um sie abzuholen. Als Rinzy das erfährt, rennt er ihr nach und wird auf der Straße von dem Bruder seiner Ex angeschossen.
Es gibt ein "Happy End", welches, müsst ihr selbst rausfinden.
“Den Anfang machte Michelangelo, glaube ich." So lautet der erste Satz von "See you in Eden". Klingt vielversprechend, ist es aber nicht. Die Hauptperson Oba,
geht an eine Kunsthochschule und will später auf die Kunstuni in Tokio. Darum geht es auch ganze 100 Seiten lang. Am Ende begeht ein Mädchen, das kurz auftaucht und vorgibt glücklich zu sein, Selbstmord. Der Leser hat keine Zeit um eine tiefe Beziehung zu der Person zu entwickeln, also ist der Selbstmord ziemlich belanglos. Oba schafft es zum Schluss nicht auf die Uni, malt aber trotzdem weiter.
Ähnlich fade geht es in der dritten Kurzgeschichte zu. Eine Schülerin kehrt an ihre alte Schule zurück um Rache zu üben.
Irgendwie merkt man überhaupt nichts von den "menschlichen Abgründen" in den letzten zwei Geschichten. Man verspricht sich mehr, als nur Selbstmörder, abgefuckte Rocker und racheübende kleine Mädchen.Vielleicht sind die drei Storys für ein jüngeres Publikum empfehlenswerter, denn die kann man noch schocken (hofft man wenigstens).
Die Zeichnungen sind fein, verständlich und meistens hell.