Dieser Comic hat es nicht leicht. Zu gut, zu modern, zu frech - und dann kein Manga. Diese Mischung wird im Scheuklappen-Deutschland wohl leider kein Publikum finden.

Das dem Ignoranten da eine kleine Comic-Perle entgeht wird den Bauern, der ned frissd, wass er nicht kennt, nicht besonders stören – schade!

Um was geht es in diesem Comic? Die Welt bekommt ein neues Spielzeug: Den genetischen Baukasten um sich sein Lieblings-Haustier zu bastlen. Und das in einer Welt, in der Ordnung vor Eigenverantwortung rangiert. Doch was nutzt die Ordnung, wenn die Gesellschaft vor die Hunde geht?

Der Mafia ist das sowieso eher recht als egal, und der Baukasten zum Basteln seines Liebling-Sexualobjekts ist auch schon käuflich; wie das Gewissen der meisten Menschen eben. Aber es gibt ja noch ein paar Aufrechte. Denen sieht man ihr Rückrad aber nicht immer auf den ersten Blick an. Besonders hier nicht, denn die Zeichnungen von Zalozabal muss man erst einmal auf sich wirken lassen. Er spielt gekonnt mit allem Möglichen. Dabei verliert sich das Auge gerne mal in opulent eingefärbten riesen Panels voller Details. Ein grafischer Overflow, der aber sofort wieder von Manga-typischen Grimassen abgelöst wird.

Sexy Science Fiction mit Manga-Anleihen und Graffiti Style – sieht man nicht oft und leider zu wenige gern. Carlsen hat bei den niedrigen Verkäufen nicht gejubelt, und so hat sich der deutsche Markt mal wieder einer gelungenen, frischen Serie beraubt.

Wer dennoch einen Blick riskieren will, und ein Comic im Stil der Videos der Kunst-Band „Gorillas“ genießen möchte, soll sich ein Herz nehmen und sich mit in eine dreckige Welt voller spiegelnder BHs und grober Buben mit nehmen lassen.