Das Sujet Krimi ist im Bereich Comic vielleicht durch Rick Master und für Manga Fans mit Conan belegt, einen regelmäßig erscheinenden Krimicomic vermissen wir schmerzlich. Da kommt eine solche Perle dem sich nach neuem Lesefutter sehnenden Hobbykriminologen einem göttlichen Lichtschein nahe.

Aber „Tod eines Bankiers“ ist in keinerlei Hinsicht ein „normaler“ Krimi. Zu besonders ist die zeichnerische Darbietung, zu unvorhersehbar sind die vielen Wendungen der Geschichte.

Charles Gruber ist Vorsitzender einer großen Schweizer Bank. Eben hat er seinen Traum eines repräsentativen Firmengeländes, besser eines halben Stadtviertels, ohne Rücksicht auf die Kosten aus dem Boden gestampft, da konfrontieren ihn seine Ärzte mite einer schreckliche Diagnose: Hirntumor. Unheilbar krank mit nur noch drei Monaten zu leben möchte der alte Magnat seinem erfolgreichen Leben ein würdevolles und spektakuläres Ende bereiten. Und finanziell soll es sich auch noch auszahlen. Die Planung für dieses Unternehmen sollen seine beiden besten Männer übernehmen. Ganz der Fadenzieher macht der Alte aus dieser Aufgabe einen Wettbewerb. Der mit dem besten und lukrativsten Vorschlag wird sein Erbe antreten. Ein ideenreiches Intrigenspiel, in dem auch der Tod selber seine Rolle spielen wird, wird seinen Weg nehmen.

Natürlich läuft alles ganz anders als geplant - das ist klar - aber wie der Leser an der Nase herumgeführt wird ist wirklich lesenswert. Vordergründlich ist dieses Comic ein packendender Krimi. Nach dem ersten Lesen bleiben dann doch ein paar Fragen offen, die auf eine bischen mehr hinweisen. Wer ist der seltsame Mann, der als Gärtner getarnt einen Rasenmäher auf die drei Bankchefs fallen lässt? Ist das schon ein Teil des Plans des Alten? Wer ist ein Agent des Todes?

Und nicht nur auf der Story-Ebene ist diese Geschichte besonders. Die Grafik erinnert an Gemälde deutscher Expressionisten. Hart geschnittene Gesichter, extreme Farbgebung und eine an grob aufgetragene Ölfarbe erinnernde Colorierung schaffen eine eigentümliche Atmosphäre. Immer zwischen grobem Realismus und dixscher Überzeichnung haben die Bilder eine eigene Sprache gefunden. Aber die Besonderheiten gehen noch weiter. Auf den letzten sechs Seiten erklären Datenblätter der Staatsanwaltschaft, dass eigentlich alles irrelevant war. Die mittlerweile aus der Mode gekommenen schreibmaschinenbeschrifteten Formularblätter wirken anachronistisch.

Dem Band liegt ein fingierter Prospekt über die Prunkstadt bei. Natürlich mit Bestellformular für das Comic selbst.

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