Gothic ist in. Zuerst haben Depeche Mode haben schwarze Klamotten salonfähig gemacht, dann bevölkerten düstere Gestalten wie Buffy, Angel und andere Bewohner der Nacht den Fernseher und dann bringt Dino ein hippes Gothic-Magazin heraus. Evanescence, Nightwisch oder L´ÂME IMMORTELLE sind in den Hitparaden - Gothic ist angesagt. Mal etwas mehr Mode, mal etwas weniger - der Weg jeder gut laufenden Subkultur.

Bei Dino ist Gothic gewürzt mit dicken Titten, Ehapa bringt mit Erinys einen stilvollen Vertreter der düsteren Unterhaltungskultur auf den Markt. Dem Zielpublikum ist der Comic durch die kurzen Comics im Szene-Magazin „Sonic Seducer" bekannt, hier gibt es endlich eine längere Geschichte.

Ohne aufgesetzte Wochenendsverkleidung führen uns schon die ersten Seiten in die Schattenwelt zwischen Leben und Tod. Die natürlich verdammt gut aussehende Heldin ist etwas spärlich bekleidet - an diesem Klischee kommt man scheinbar nicht vorbei. Die Welt der Lebenden ist durch seltsame Kreuze auf der Stirn gekennzeichnet. Aber warum sind die ganz besonderen Menschen, die mit unserer Heldin kommunizieren, können so kurzlebig?

Mystisch und irgendwie morbide – bei dem Titel kein Wunder. Erinys sind die rachesuchenden Geister ruheloser Verstorbener.

Die Story kommt nicht so richtig in Fahrt und mysteriös ist die Geschichte, weil sie auch irgendwie nicht so ganz einleuchten will. Begeisternd ist aber auf jeden Fall die Grafik. Überkritzelte Fotomontagen sieht man nicht alle Tage und schon Dave McKean hat damit schön anzusehende Comics gemacht. Wer zu Beginn die Kritzeleien überliest, hat überhaupt keine Chance der Geschichte zu folgen. Hat man das erst einmal entdeckt, geht eine wahre Suche nach weiteren Puzzleteilen los. Hat die Wiederholung eine Bedeutung? Oder der auf den ersten Blick nicht zu identifizierende Gegenstand in der Ecke der Seite?

Mystery Fans, die sich von dem behäbigen Tempo der Geschichte nicht abschrecken lassen, werden sicher ihre wahre Freude an diesem Comic haben.

Einer limitierten Auflage des Comics liegt eine Musik-CD bei, die den passenden klanglichen Rahmen für diese Lektüre liefert. Nun nur noch die schwarzen Kerzen anzünden und dem dunklen Vergnügen steht nichts mehr im Wege.

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