Blueberry ist der beste Western Comic. Das ist Fakt – unumstößlich – quasi mit Brennlack in die Comicgeschichte gemalt. Und Blueberry ist ein Film. Den will aber keiner sehen. Trotzdem hat Ehapa zum Film einen Hardcover mit den beiden Comics „Die vergessene Mine“ und „Das Gespenst mit den golden Kugeln“ herausgebracht. Das ist nicht der Comic zum Film, sonder das sind die Comics, die dem Film als Vorlage dienten. So sagt es Ehapa, Giraud selber sagte, dass er eine dem Film sehr ähnliche Story schon seit langem in einer seiner Schubladen liegen hatte.

Egal wer Recht hat, der Zewiteiler hat es alle Mal verdient als Hardcover das Licht der Comic lesenden deutschen Welt zu erblicken.

Und der Band liegt verdammt gut in der Hand. Die redaktionellen Seiten zu Beginn machen vor allem wegen der vielen Bilder Spaß. Daran haben die Hommagen verschiedener Künstler mit ihrem nicht immer respektvollem Ton einen großen Anteil.

Doch das wichtigste ist die Story: Sheriff Blueberry und sein Bock zum Gärtner gemachter Deputie Jimmy McLure habe ein ernstes Problem. In ihrem Städtchen macht sich ein seltsamer Kauz nicht gerade Freunde. Baron von Luckner ist ein Lügner und Betrüger. Nun wird er mit dem Colt eine ermordeten im Gepäck erwischt. Blueberry sperrt den Baron ein aber der Mob will ihn lynchen. Blueberry will Hilfe holen und Luckner betört Jimmy mit dem Märchen vom vielen Gold in einer vergessenen Mine, das er mit dem saufenden Deputy teilen will. Das kann er aber nur, wenn er dem Mob entkommen kann. Hin und Her gerissen zwischen Habgier und der angst vorm Mob hilft Jimmy dem Betrüger zur Flucht. Blueberry hat auch seine liebe Mühe mit den Ortsansäßigen Flchschädeln doch alles endet erst einmal wieder in bester Harmonie – Luckner und der mob hinter Gittern. Dann tauchen auch noch ein paar Kopfgeldjäger auf der Bildfläche auf. Die setzten dem Bürgermeister kräftig zu und wollen Luckner. Aber der ist plötzlich nicht mehr da. Schon wieder geflohen und die Spur führt in die Wüste.

Es geht weiter mit einem toten Baron, Indianern im Blutrausch, Coboys mit Durst aber ohne Pferde, einer alten Mine, Verrat, viel Gold und der gerechten Strafe. Eine herrliche Abenteuergeschichte mit schlechten und schlechteren Menschen. Neben der packend erzählten Story sind es die einzigartigen Bilder der Wüste, die aus diesem Comic ein Kunstwerk machen. Man glaubt die Hitze zu spüren und das Lesen ist ohne genug zu Trinken fast nicht möglich.Vereinzelt kann man noch Girauds Ziehvater Jije erkennen – vom flächigen Moebius, der es später auch immer mal wieder in den Blueberry geschafft hat, sieht man hier nichts.

Wäre dieser band aus dem Bastei oder Condor Verlag, man müsste ihn auf Händen tragen oder in Gold aufwiegen. Aber der für seine Qualität bekannte Ehapa-Verlag ist für diesen band verantwortlich. Da setzt man höhere Maßstäbe an, und da verliert der Band. Das immer wieder auf die anderen Geschichten Blueberrys mit Verwiesen wie „siehe Band x“ und ohne weiter Erklärungen verwiesen wird ist vielleicht noch zu verschmerzen, aber die Druckqualität ist zweifelhaft. Die Seiten wurden neu eingescannt und alte Farbfehler behoben. So weit so gut. Aber die neue Einfärbung passt leider nicht immer zum Schwarzfilm. Da sind immer wieder weiße Blitzer zu sehen, was den Farbeindruck empfindlich stört. Da werden eigentlich satt eingefärbte Panels im Eindruck unruhig und flach. Eine klare Verschlimmbesserung.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.