Ja, Rocco Vargas gehört zu den Lieblingen der Parnass und mit jedem neuen Band werden wir erneut in Lobpreisungen verfallen. Glücklicherweise müssen wir das nicht tun, sondern Torres gibt uns jedes Mal aufs Neue genug Grund in euphorische Vorfreude und danach in zufriedene Lesefreude zu verfallen.

Und genau das ist wieder passiert. „Das Spiel der Götter“ ist wieder etwas anders als der letzte Band, geradliniger und actionlastiger. Doch auch erfreulich eindeutiger als wir das von Torres kennen. Hier bezieht er fast klar erkentlich Stellung und macht das in einer packenden Science Fiction Story im perfekten Retro-Futur Style.

Den Grundgedanken der aktuellen Geschichte konnte man schon in der einen oder anderen Kurzgeschichte lesen – war es im Heavy Metal?. Da der schon auf den ersten Seiten erzählt wird hier trotz unserer sonstigen Verschwiegenheit mal ganz grob: Die mächtigen Spielen und die normalen Bürger müssen darunter leiden. Diesmal schicken die gelangweilten Würden- und Verantwortungsträger Kampfroboter auf die Straßen, denn erst wenn auch ein paar Blutstropfen von Unschuldigen die Arena zieren macht das Gewinnen so richtig Spaß. Aber das ist erst der Anfang der Geschichte. Rocco arbeitet gerade an einem neuen Buch über künstliche Intelligenz. Einer seiner Interviewpartner ist der schwer durchgeknallte Industrieboss Offerat. Unser held gerät mitten in einen Anschlag auf den Magnat, aber warum wird er plötzlich zu dessen neuem Champion? Auch bei Rocco zuhause ist die Stimmung gespannt. Darf der Haushaltsroboter einfach so gewinnen, nur weil er eben besser ist, oder muss er den Sieg im Billard dem nicht so guten organischen Wesen überlassen? Natürlich spiegelt das häusliche Leben bei Vargas nur die öffentliche Meinung wider, denn eine neue Religion macht sich auf den Straßen breit und die will alle Roboter vernichten.

Ja, das alles ist nicht neu und kommt immer mal wieder. Hier paaren sich die inhaltlich wertvollen Story-Schnipsel mit Torres einzigartigem Strich und der diesmal oliv betonten Farbgebung zu einem köstlichen Lese- und Augenschmaus. Die Seitenaufteilung ist wieder normaler geworden und die Bilder übersichtlicher. So leicht verständlich war Torres selten – fast erzählt er eine solide Krimigeschichte. Das ist neu, nicht ohne - wenn auch etwas plattem – Anspruch und macht einfach nur Spaß.

Dem Fan mit etwas dickerer Geldbörse sei die limitierte Auflage mit signiertem Druck noch schmackhaft gemacht. Den hat dann nicht jeder und die Arbeit beim Edition 52 Verlag ist ein wenig mehr auf finanziell gesicherten Beinen.

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