Der Meister des Geschichtenerzählens erzählt eine X-Men Story. Das dabei nichts altbekanntes herauskommt ist klar.

Herr Gaiman versetzt das Marvel-Universum in das Jahr 1602 – daher auch der Titel. Königin Victoria lebt noch, aber nicht mehr lange. Dieses Schiksal können selbst eine handvoll recht begabter Menschen nicht verhindern. Unter ihnen einer mit Flügeln, einer, dessen Blicke tödlich sind, einer der gut klettern kann, eine Frostbeule und ein Mädchen – nicht schwer zu raten, wer das sein soll. Aber auch Peter Parker, Nick Fury, Capatin America, Doom und eine ganze Locke der bekannten und beliebten Sprechblasenerzeuger sind hier vertreten. Nur die meisten erkennt man nicht sofort.

Und das ist der größte Spaß an 1602. Wer ist wer? Zum Beispiel Rohjaz: Ein Hühne von einem Indianer und er kann Schilder schmeißen. Ein Indianer als Captain America? Das passt ja wie die Faust aufs Auge. Wanda die Hexe als Nonne? Super Idee! Peter Parker, der öfters davor bewahrt wird, von einer Spinne gebissen zu werden – Gaiman tut was er sicht- und lesbar gerne macht, er spielt mit Namen und Erwartungen.

Nicht ganz so gut gelungen ist die Darstellung der X-Men. Das liegt nicht an den spätestens aus Wolverine Origin bekannten guten Bildern von Kubert, aber wie kann sich jemand aus dem Jahre 1602 eine Quarz-Brille machen? Ein Tuch über den Augen mit Quarz-Platten bestickt wäre okay gewesen, aber mit der Steinbrille sieht Cyclops irgendwie dämlich aus. Auch als die X-Men formiert erden stellen sich die Recken in altbekannter moderner Pose auf. Das passt einfach nicht in den Zusammenhang.

Die Aufmachung des Bandes ist sehr schön. Harter Karton, gewohnt gutes Papier und auch der Druck lässt nichts zu wünschen übrig. Nur das die Titelbilder gleich zweimal abgedruckt werden, einmal im Einschlagdeckel klein und dann am Ende des Bandes seitenfüllend sieht nach einem einfallslosen Lückenfüller aus.

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